Quartalsrückblick: Januar - März 2011

Insbesondere den etwas blasseren Herrschaften unter uns, eine zu dieser Jahreszeit vermutlich gar nicht so kleine Gruppe, droht am Samstag eine häufig dem Leichtsinn geschuldete, sträflich unterschätzte Gefahr: der erste Sonnenbrand des Jahres – und das bereits Anfang April.

Deutlich über 20 Grad sind angesagt, die Wettervorschau zeigt einzig eine lachende Sonne. Vermutlich werden wir uns irgendwo draußen begegnen, gegenseitig umarmen und in die überfüllten Grünanlagen stiefeln – wer könnte dem schmerzlich vermissten Grillgeruch auch widerstehen? Aber Sonnencreme?

Panda Bear, Fleet Foxes oder TV On The Radio?

Wir wollen die Gelegenheit nutzen, euch in den nächsten Tagen zu unserem ganz persönlichen Frühlings-Spaziergang einzuladen. Dass bei AUFTOUREN.DE die passenden Töne dabei nicht fehlen dürfen, versteht sich wohl von selbst. Aber auch ihr habt eure ganz persönlichen musikalischen Hoffnungen für die kommenden Wochen schon genannt.

Nehmen wir unsere kürzlich durchgeführte Umfrage als Grundlage, stehen Panda Bear, Fleet Foxes und TV On The Radio ganz oben auf euren Listen. Wer mag, kann gern noch mal das Gesamtergebnis einsehen. Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlichst bei allen, die unsere Planungen für die nächsten Wochen vereinfachen, indem sie ihre Stimme abgegeben haben. Wer dies noch nicht getan hat, darf das Gesamtergebnis übrigens gerne noch an seine eigenen Vorstellungen anpassen und nachträglich voten. Wir lassen uns diese Chance auch nicht nehmen und werfen lose in die Runde der anstehenden Attraktionen: Jamie Woon.

James Blake & die magische 90%-Marke

Doch verlegen wir den vorfreudigen Blick in die nahe Zukunft einen Moment in unseren ständig aktualisierten Veröffentlichungs-Ticker und betrachten dafür das nun der Vergangenheit angehörende erste Quartal 2011, stellen wir fest, dass uns einige Alben wieder ganz besonders durch die dunkle Jahreszeit getragen haben. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, konnte James Blake die magische 90%-Marke bereits mit seinem Debüt knacken und auch andernorts reichlich positive Kritik einfahren. Auch wenn wir manchmal gerne anders sein wollen – hier schließen wir uns uneingeschränkt der vorherrschenden Meinung an.

Doch was gab es sonst noch so in den Monaten Januar bis März? Besonderer Beliebtheit erfreuen sich in der Redaktion nach wie vor das im wahrsten Sinne des Wortes zeitlose Schwarz-Weiß-Werk von Kurt Vile, die funkelnde 80er-Poptüte von Destroyer, der brodelnde Shoegaze-Untergrund von Belong, der draufgängerische (Post-)Punk von Iceage und das wahrscheinlich in gut neun Monaten sämtliche Jahrescharts auf der „Insel“ anführende „Let England Shake“ von PJ Harvey.

Doch damit nicht genug: Dem Shanty-Wahnsinn von Cult Of Youth sind wir ebenso verfallen wie der untröstlichen Verzweiflung von Josh T. Pearson – wenn das in einigen Jahren nicht zum absoluten Klassiker geadelt wird. Darüber hinaus träumen wir in endlosen Schleifen mit Julianna Barwick und erfreuen uns der Andersartigkeit der Gitarre beim Dreampop von Wye Oak.

Radiohead, wohin das Auge blickt

Wenig überraschend war wie immer die großflächige Berichterstattung zum wiederholt urplötzlich angekündigten neuen Werk der Kings Of Marketing. Etwas weniger vorhersehbar war dagegen die teils ungewohnt zurückhaltende Euphorie: Während Spiegel Online oder Plattentests „The King Of Limbs“ ungefähr gleichauf sehen mit den letzten Werken, fielen die erwarteten Jubelstürme bei Guardian, Pitchfork oder Rolling Stone etwas nüchterner aus. Wir konnten uns mit der verspulteren Variante von „In Rainbows“ sehr leicht anfreunden, halten nicht wenige von uns das leicht verwandte „Amnesiac“ schließlich für Radioheads größten Triumph. Thom Yorke jedenfalls wird all dies nicht groß jucken, der hat mit den famosen Burial und Four Tet im Rahmen der Doppel-Single „Ego/Mirror“ längst weiter an seinem Image gefeilt. Wobei Burial es sich nicht nehmen ließ, dies eine Woche darauf mit seiner eigenen neuen Single „Street Halo“ nochmal zu übertrumpfen.

Aber Image ist nichts, Geschmack ist alles, und bevor wir demnächst von einem Softdrink-Hersteller wegen Werbeslogan-Diebstahls verklagt werden möchten wir an dieser Stelle unsere Lieblingsplatten der ersten drei Monate 2011 vorlegen. Alben wie How To Dress Wells „Love Remains“ oder ceos „White Magic“, die wir schon letztes Jahr auf dem Schirm hatten aber die in Deutschland erst kürzlich erschienen sind, möge man sich irgendwo dazwischen denken, genau so wenig vorhersehbar war es schließlich, dass die lange nur via Import beziehbaren Werke von Yuck, Smith Westerns oder Destroyer im anstehenden Quartal doch noch hierzulande erhältlich sein würden. Und natürlich wollen wir anschließend fragen: Was sind eure Favoriten?

Bastian Heider

James Blake – James Blake
Tu Fawning – Hearts On Hold
Yuck – Yuck
Wye Oak – Civilian
Chikita Violenta – Tre3s

Kevin Holtmann

The Pains Of Being Pure At Heart – Belong
Ghostpoet – Peanut Butter Blues & Melancholy Jam
PJ Harvey – Let England Shake
Lykke Li – Wounded Rhymes
Wye Oak – Civilian

Lennart Thiem

Radiohead – King Of Limbs
Destroyer – Kaputt
The Radio Dept. – Passive Aggressive: Singles 2002 – 2010
Isolée – Well Spent Youth
Xrfarflight – Under The Spell Of The Cyclops‘ View!

Uli Eulenbruch

Destroyer – Kaputt
Iceage – New Brigade
Seefeel – Seefeel
Belong – Common Era
Young Galaxy – Shapeshifting

Carl Ackfeld

Josh T. Pearson – Last Of The Country Gentlemen
James Blake – James Blake
Cult Of Youth – Cult Of Youth
Tu Fawning – Hearts On Hold
King Creosote & Jon Hopkins – Diamond Mine

Markus Wiludda

James Blake – James Blake
Diverse – Thai? Dai!
Belong – Common Era
Smith Westerns – Dye It Blonde
Rainbow Arabia – Boys & Diamonds

Matthias Holz

Bright Eyes – The People’s Key
Iron & Wine – Kiss Each Other Clean
Rival Schools – Pedals
Spaceman Spiff – … Und Im Fenster Immer Noch Wetter
Yuck – Yuck

Felix Lammert-Siepmann

PJ Harvey – Let England Shake
Josh T. Pearson – Last Of The Country Gentlemen
Earth – Angels of Darkness, Demons of Light 1
Tim Hecker – Ravedeath, 1972
The Mountain Goats – All Eternals Deck

Constantin Ruecker

Destroyer – Kaputt
James Blake – James Blake
Julianna Barwick – The Magic Place
Nicolas Jaar – Space Is Only Noise
Smith Westerns – Dye It Blonde

Pascal Weiß

Josh T. Pearson – Last Of The Country Gentlemen
Kurt Vile – Smoke Ring For My Halo
Destroyer – Kaputt
Tim Hecker – Ravedeath, 1972
The Decemberists – The King Is Dead

Kai Wichelmann

Destroyer – Kaputt
James Vincent McMorrow – Early In The Morning
Noze – Dring
Cold War Kids – Mine Is Yours
The Decemberists – The King is Dead

Sven Riehle

Destroyer – Kaputt
Kurt Vile – Smoke Ring For My Halo
Papercuts – Fading Parade
Nicolas Jaar – Space Is Only Noise
Chikita Violenta – Tre3s

5 Kommentare zu “Quartalsrückblick: Januar – März 2011”

  1. macmarty sagt:

    1. Beady Eye – Different Gear…
    2. R.E.M. – Collapse Into Now
    3. J Mascis – Several Shades of Why

  2. Marc sagt:

    Bright Eyes – The People’s Key
    Josh T. Pearson – Last Of The Country Gentlemen
    Xrfarflight – Under The Spell Of The Cyclops’ View!
    Kurt Vile – Smoke Ring For My Halo
    The Decemberists – The King Is Dead

  3. Tobi sagt:

    The Pains Of Being Pure At Heart – Belong
    James Blake – James Blake
    Yuck – Yuck
    Nicolas Jaar – Space Is Only Noise
    Radiohead – King Of Limbs

  4. pete sagt:

    Bislang Tim Hecker, Nicolas Jaar, Belong und James Blake.

  5. James Blake – James Blake
    Nicolas Jaar – Space Is Only Noise
    Radiohead – King Of Limbs
    PJ Harvey – Let England Shake
    Bodi Bill – What?

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