NothingThe Great Dismal

Inzwischen dürfte augenfällig sein, dass der damalige Metalriese Relapse sich zu der Zeit, als das Langspieldebüt „Guilty Of Everything“ von Nothing erschien, breiter aufzustellen und stark in andere Genres zu expandieren anschickte. Da passte die Band aus Philadelphia um Dominic Palermo gut ins Konzept. Zudem entsprach ihre Herangehensweise an Shoegaze, die ich damals als „Powergaze“ beschrieben habe, durchaus noch der ursprünglichen Labelphilosophie. Es war schlicht unmöglich sich Nothing als im Dunkel stehende schüchterne Musiker vorzustellen, woran sich auch im Laufe der Jahre nichts geändert hat. Das vierte Album „The Great Dismal“ stellt den bisherigen Höhepunkt ihres Schaffens dar, bietet es doch eine weitere Verfeinerung von Nothings Trademark-Sounds, der auch immer noch Verweise auf MBV enthält. Allerdings arbeitet die Band inzwischen auch wie selbstverständlich mit ganz leisen Tönen, zum Beispiel im Song „A Fabricated Live“, der das Album eröffnet. Inhaltlich widmen sich die Songs existentialistischen Themen wie Isolation, dem Aussterben und immer wieder den Abgründen menschlichen Verhaltens. Themen, die angesichts der teilweise verbrannten Erde und des Klimas des Hasses, welche vier Jahre Trump in der Welt und besonders in den USA hinterlassen haben, wichtiger zu sein scheinen denn je.

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