Lange Zeit waren Raspberry Bulbs aus New York eng verknüpft mit Blackest Ever Black aus London, zu dessen experimentell-sinistrem Ansatz sie mit ihrem höhlenartig dunklen Blackened Punk/Sludge bestens passten. Im vergangenen November jedoch verkündete das Label, dass es den Betrieb einstelle und so war die Band um Marco del Rio, auch wenn man seit 2014 nichts mehr von ihr gehört hat, quasi obdachlos. Folglich kann man bei der Veröffentlichung von „Before The Age Of Mirrors“ in zweierlei Hinsicht von einem Neustart sprechen. Für diesen haben Raspberry Bulbs mit Relapse einen Partner gefunden, der sicher auch ihrer Reichweite förderlich ist. Musikalisch hat sich seit „Privacy“ wenig verändert und auch die optische Präsentation in Schwarz und Pink bleibt der eingeschlagenen Line treu. Die Riffs sind feist, simpel und fuzzy, der Sound angenehm DIY und del Rio so übel gelaunt wie eh. Worüber er sich auslässt, erschließt sich nicht so einfach, seine Texte wirken assoziativ, surreal – aber handeln gewiss nicht von Sonnenschein und Blumen auf der Wiese. Acht neue Songs haben es auf das Album geschafft, welche zudem noch durch 4 Zwischenspiele verbunden werden. „Before The Age Of Mirrors“ ist mit Sicherheit kein Werk, zu dem sich auf Anhieb ein leichter Zugang finden lässt, aber es ist wie so oft: Das Strahlen liegt unter der schroffen, abweisenden Oberfläche, denn die Riffs schlagen nach und nach ihre Haken ins willige Fleisch.

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