MonolordNo Comfort

Doom gilt vielen als ganz besonderes Metalgenre: Zum einen, weil es eines der ältesten ist – es lässt sich eine direkte Verbindung zu Black Sabbath ziehen und auch die Riffs und der Duktus vieler aktueller Bands lässt die Ahnen durchscheinen. Zum anderen, weil er wegen seiner stilimmanenten Langsamkeit in virtuositätsgeilen Metallzirkeln als verhältnismäßig leicht zu spielen gilt. Dabei wird freilich ausgeblendet, dass spielen zu können und meistern nicht mit überzeugen zu verwechseln ist. Es gibt ganze Compilation-Reihen wie „Doomed & Stoned“ auf Bandcamp, die sich gänzlich diesem Genre verschrieben haben und auch qualitativ auf hohem Niveau spielen – aus der Fülle herausragende Bands wie Bell Witch, SubRosa, Windhand, Sea Witch oder Chained To The Bottom Of The Sea sind jedoch verhältnismäßig rar. Dem Ziel, sich in diesen Zirkel hineinzuspielen, kommen Monolord aus Göteborg immer näher. Dies erreicht das Trio nicht dadurch, dass es das Genre mit irgendwelchen Innovationen versuchen würde zu transzendieren, sondern mit einer nahezu stoischen Gleichmut aus trockenen, nicht allzu aufgeregten Riffs, die in all ihrer Schwere mit lasziver Leichtigkeit exerziert werden, über lange Melodiebögen und erdiges Schlagzeugspiel. Der Sound ihres neuesten Werks „No Comfort“ riecht so nach frisch ausgehobener Erde, welkenden Lilien, Nebel und psilocybinhaltigen Pilzen. Es wird Herbst.

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