PorchesThe House

Auch wenn sich Aaron Maines Projekt über die Jahre zunehmend vom typischen Gitarrenband-Gefüge entfernt hat, ist er auf seinem dritten Porches-Album nicht ganz auf sich allein gestellt. Der dance-inflexierte Electro-Pop von „The House“ findet Gesangsbegleitung nicht nur in Mitgliedern seiner erweiterten musikalischen Familie wie Dev Hynes und (Sandy) Alex G, sondern auch bei seinem Vater Peter, dessen romantische Eigenkomposition „Understanding“ Maine stimmlich ebenso flattrig verfremdet wie seine eigene bei Songs wie „Anymore“. Mit bemessener Produktion, die Maines flache Stimme kühner in den Fokus rückt als zuvor, erhalten die ebenfalls spärlichen Texte eine rohe Nahbarkeit, wenn Maine in „Find Me“ vor enervierten Chipmunk-Hintergrundvocals Schutz vor einer Panikattacke sucht. Längst nicht alle Songs sind strukturell derart gefestigt, wie in einem sanften Drift zieht „The House“ vorbei, streckt sich aber selbst mit – oder gerade wegen – vieler nur skizzenhaft angerissener oder unfokussierter Stücke in die Länge. Dass es gegen Ende noch einmal auflebt, ist der anachronistisch peitschenden LinnDrum von „W Longing“ zu verdanken, nicht den modernen Pitch-Verflüssigungen von Maines Stimme, die sich mit der Zeit abgenutzt haben. Ein wenig Aufmucken im dezent Minimalen kann Wunder bewirken.

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