Hop AlongPainted Shut

Frances Quinlan zeigt sich mit ihrer Band einmal mehr als große Geschichtenerzählerin: detailverliebt, immer auf den narrativen Bogen und nur selten auf ein rundes Ende bedacht serviert sie harsche Momente, die sich perfekt mit ihrem kratzigen, fordernden Gesang ergänzen. Während dieser sich damit zugleich zum wichtigsten Werkzeug auf „Painted Shut“ aufschwingt, sorgt der Sound drumherum für die nötige Portion Wärme. Abgesehen von „Happy To See Me“, auf dem sich die Band einen Ausflug zu ihren DIY-Wurzeln gönnt, schafft der extrem druckvolle Power-Pop mit tosenden Gitarren und vielen Tempowechseln einen gern gesehenen Kontrapunkt zu Quinlans Bissigkeit. Das führt teilweise zu faszinierenden Ergebnissen – wenn beispielsweise „Texas Funeral“ rasant zwischen Emo, Surf Rock und Punk pendelt, meint man, direkt einen  komprimierten Einblick in die amerikanische (Musik-)Seele der letzten 20 bis 30 Jahre zu erhaschen zu können. Pragmatischer ausgedrückt ist  „Painted Shut“ in diesem Sinne natürlich auch ein Album, das vollkommen zu ihrem neuen Label Saddle Creek passt: einnehmend, durchaus etwas nostalgisch, doch nie stillstehend.

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