Lanterns On The LakeUntil The Colours Run
Schon auf dem ersten Album haben die Briten ihren Folkpop in Cinemascope in höchste Höhen gehoben, der Zweitling steht dem in kaum einer Beziehung nach. Bereits der brodelnde, sich zu einer tonalen Morgenröte hinwendende Eröffnungsstück „Elodie“ umarmt mit weiten Klangflächen, mäandernde Gitarrentremoli zerfließen dabei hinter den zärtlichen Gesangslinien Hazel Whites. Streicher reichern das bisweilen sehr süßliche Klangbild wie zum Beispiel im Titelsong an, verringern aber gleichermaßen die mögliche Vielfalt des gesamten Albums. Mit immer neuen Schichtungen überhöht sich „Until The Colours Run“ und weicht zunächst selten von seiner sich immer weiter nach vorne streckenden Ausrichtung ab. Dass hiernach die Ruhepunkte des Albums, vor allem das klavierdominierte „Green & Gold“ gleich so karg und düster ausfallen, ist dagegen schade. Ein helleres Aufflackern hätte hier mehr Fluss bedeutet, ohne gleich aus dem gesamten Kontext herauszufallen. Es ist Lanterns On The Lake anzumerken, dass sie den bereits auf dem Debüt begonnene Weg der Verknüpfung von weiten und ausgedehnten Kompositionen mit lieblichen, ja beinahe ätherischen Folkmelodien noch konsequenter ausführen, dennoch fehlt der letzte kleine Funken Spannung, um vollends zu überzeugen. Für die letzten strahlenden Herbstsonnenmomente reicht es aber allemal.