Nachdem sie zwei Alben in Eigenregie herausgebracht hatten, waren die Erwartungen an Pinkish Blacks erstes beim Metal-Groß-Indielabel Century Media immens hoch. „There’s A Man In The House“ entstand noch mit dem ursprünglichen Trio namens The Great Tyrant, dessen Bassist Tommy Wayne Atkins sich jedoch für den Freitod entschied. Einiges spricht dafür, dass er von seinen damaligen Bandkollegen aufgefunden wurde, denn zumindest geht die Legende, dass der Name der Folgeband mit seinen „Hinterlassenschaften“ zu tun hat – diese seien farblich „pinkish black“ gewesen. Das klingt recht makaber, aber schon The Great Tyrant boten einen extremen Trip in die Finsternis, vorgetragen mit einer Menge dunkelstem Jazz – es ging ihnen immer um den Kampf mit sinisteren, inneren Dämonen. Diesen Kampf verlor Atkins anscheinend und so kann – küchenpsychologisch – der weitere musikalische Weg der Zurückgebliebenen auch als Versuch der Aufarbeitung, des Exorzismus des Grauens mit dem Ziel der Katharsis gedeutet werden. Folglich sollte es auch nicht wundern, wenn viele Songs des Duos um Themen wie Tod, Verlust und Auflösung kreisen; wie man dies auch musikalisch kongenial umsetzen kann, davon legte ihr gleichnamiges Album eindrucksvoll Zeugnis ab. Die ausgestellte Theatralik, mit der Pinkish Black dabei agieren, ist ein wichtiger, wenn nicht sogar integraler Bestandteil ihrer Musik, die irgendwo zwischen Doom, Dark Wave und Prog irrlichtert. Diese Mischung bleibt weiterhin einmalig, nur kippt sie leider bei „Razed To The Ground“ zu oft in nahezu operettenhaften Prog mit zuviel „UiUi“-Sythesizerkitsch, der die Bedrohlichkeit und die Tiefe, die noch „Pinkish Black“ auszeichnete, zu oft in B-Movie-Spukschlossatmosphäre driften lässt.

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