Comedians, die sich aufs musikalische Parkett wagen – das geht in Deutschland in der Regel schief und führt entweder zu schlagerigem Fußballgejohle oder fadem Crossovergeheul. Doch Matt Berry ist Gott sei Dank Engländer. Der durch „The IT Crowd“ bekannt gewordene Multiinstrumentalist hat bereits vor zwei Jahren das fabelhafte „Witchazel“ veröffentlicht, nun legt er mit „Kill The Wolf“ ein erneut feines, immer mit einem Hauch Patina belegtes Nachfolgewerk vor. Psych-Folk mit jeder Menge Sonne im Herzen nebst einer gehörigen Prise Ironie (wie in der „Mamma Mia“-Pastiche „Medicine“). Berry scheut selbst feiste Gniedelgitarren und Oldfield’sche Progressivität nicht, er macht sie im über neun Minuten langen „Solstice“ sogar zum Mittelpunkt seines Albums. Natürlich funkelt „Kill The Wolf“ dabei jederzeit vor barocker Pracht und psychedelischer Anmut und lädt darüber hinaus Chöre, Streicher und Bläser in wonnigem Einklang zum Stelldichein. So wird das Album zum sonnendurchfluteten Herzwärmer, dem auch ein käsiges Saxophonsolo in „The Signs“ und Flötentöne wie in „Bonfire” nichts anhaben können.

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