ToscaNo Hassle

tosca!K7 hält nichts von Verschnaufspausen. Nachdem das Berliner Kultlabel dieses Jahr mit Circlesquare und Boozoo Bajou schon zweimal ziemlich gediegen auftischen konnte, folgt nun mit Tosca der „Absacker“. Entspannte Laid-Back Sounds, ambiente Töne, die Sonne noch halbhoch im Rückspiegel, führt die imaginäre Reise dieses Mal an die Südsee; bei angenehmen, selbst in den Abendstunden noch weit in den 20ern anzusiedelnden Gradzahlen rückt die alltägliche Hast und Rastlosigkeit für mindestens eine Stunde in den Hintergrund.

Geschickt verknüpfen die zwei Wiener Strategen Richard Dorfmeister und Rupert Huber auf ihrem inzwischen fünften Studioalbum analoge und digitale Sounds. Downbeat ist nach wie vor das zentrale Stichwort, auch wenn an manchen Ecken („Elitsa“) fast schon mit jazzdurchtränkter Grundstruktur aufgewartet wird. Die beiden erfahrenen Herren formen mit Hilfe raffiniert aufgestellter Gerüste vielschichtige Songs, die allesamt bis ins Detail durchdacht, durch eine hintergründige, unaufdringliche Monotonie zusammengehalten werden (exemplarisch hierfür: „Rosa“) und das Motto des Albums dabei nie aus den Augen verlieren. 

Nur passiert eben rundherum nicht viel. Wer hier die große Sause erwartet, wird enttäuscht. Der Longplayer entspricht eher der verträumten Perspektive eines introvertierten Einzelgängers. Der stille Genießer sozusagen. Letztendlich ist die ausgesprochene Homogenität des Werks jedoch Stärke und Schwäche zugleich. So sehr „No Hassle“ auch konsequent versucht, seinen Weg zu gehen, sind es dauerhaft doch immer wieder dieselben Gedankenskizzen, die durch den Kopf kreisen. So wird man manchmal das Gefühl nicht los, leicht auf der Stelle zu treten. Am lauwarmen Sandstrand allerdings auch nicht das Schlechteste.

6.7 / 10

Label: !K7

Spieldauer: 59:29

Referenzen: Boozoo Bajou, Kruder & Dorfmeister, Nightmares On Wax, Thievery Corporation, Circlesquare

Links: MySpace, !K7

VÖ: 17.04.2009 

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