Eleanor Friedbergers drittes Soloalbum ist auch so etwas wie der Abschluss einer Entwicklung. Stück für Stück entfernte sie sich in den letzten Jahren immer weiter von der aufbrausenden Dynamik der Fiery Furnaces und näherte sich dafür klassischem amerikanischen Songwriting an. Auf „New View“ treibt sie die schon auf dem Solodebüt zu beobachtende auffallend konservative Herangehensweise auf die Spitze, ruhige Töne und eindrückliche Worte prägen das Album. Dass Friedberger mit beidem vorzüglich jonglieren kann, beweist sie auch hier noch gelegentlich. Die Synthie-Spielereien in „Cathy With The Curly Hair“ machen viel Spaß, fast scheint es so, als werfe sie nochmal einen Blick zurück. Daneben ist offensichtlich, dass sie sich inzwischen bei Dylan (inklusive „Idiot Wind“-Gedächtnis-Einleitung in „Two Versions Of Tomorrow“), Joni Mitchell  oder Neko Case zu Hause fühlt. Und auch wenn die daraus resultierenden Songs auf den ersten Blick etwas unscheinbar und episodenhaft wirken, ist ihre Substanz greifbar. Hier ist selbst die Unaufgeregtheit imponierend.

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