The Duke SpiritBruiser

Zeit die abgeschubberte Lederjacke aus dem Schrank zu holen. Für diesen Kraftakt von Album sollte man schließlich die entsprechende Uniform tragen. Das dritte Werk der Londoner The Duke Spirit klingt wieder einmal wenig britisch, vielmehr suchen sich Frontfrau Liela Moss und ihre vier Mannen auf der imaginären Musiklandkarte ein stickiges Plätzchen irgendwo zwischen verrauchter New-York-Kellerkneipe und Death Valley.

Titel und Covermotiv machen klar: Es wird blaue Flecken geben. Aber das ist okay, damit muss man eben rechnen, wenn man mit einem Widder in den Ring steigt und noch dazu nicht mehr ganz nüchtern ist. Die Band hackt dazu diesen räudigen Sound runter, den wir in Ermangelung ernsthafter Alternativen an dieser Stelle schlicht und ergreifend Stoner-Pop nennen. The Duke Spirit spielen mit den Stilen, klingen mal extrem schattig, mal euphorisch klar, verfallen dennoch nie in Beliebigkeit. Dafür sind die Songs zu bockig und eigensinnig.

The Duke Spirit gelingt auf „Bruiser“ der Spagat zwischen nachtschwarzen, schmutzigen Schleichern wie „Procession“ oder dem bedrohlichen „Bodies“ und himmelhochjauchzenden Indie-Pop-Bonbons wie dem herrlichen „Don’t Wait“. Hier lässt das Quintett einen herrlichen Refrain aus der Schatztruhe, das Stück entwickelt sich zu einem der schönsten aus ihrer Feder. „Everybody’s Under Your Spell“ flirtet mit dem Sound der Queens Of The Stone Age zu „Songs For The Deaf“-Zeiten. Pulsierend und rasant, clever und rücksichtslos. Und sexy? Ja, sexy ist das auch. Kann es ein besseres Urteil für Rock’n’Roll geben?!

73

Label: Cooperative

Referenzen: Sons & Daughters, Black Rebel Motorcycle Club, Yeah Yeah Yeahs, My Bloody Valentine, Queens Of The Stone Age, Siouxsie & The Banshees

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VÖ: 23.09.2011

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