Musikecho: Southern Shores vs. Wes

Dem strandaffinen Duo Southern Shores sind Samples ein nur allzu beliebtes Mittel zum Pop-Zweck. Mit „First Time Ever„, das sich bei Roberta Flack bediente, waren sie damit noch an der geschmacklich sicheren Quelle. Doch auf ihrer Debüt-EP findet sich in federweichen Balearic-Brisen neben Vintage-Sting auch ein Ein-Hit-Wunder des 90er Eurodance wieder.

„Alane“ war sicherlich der erfolgreichste Song, den der Kameruner Wes Madiko in Zusammenarbeit mit dem französischen Produzenten Michel Sanchez komponierte. Trotz der deutschen Faszination für jeglichen Afrika-Kitsch schaffte es der new agig angehauchte Ethnopop hierzulande über seinen monatelangen Aufenthalt von 1997 bis 1998 nur bis auf Platz 2 der Charts. Dennoch erreichte er mit über 300000 verkauften Tonträgern Platin-Status und darüber hinaus in mehreren anderen europäischen Hitlisten die Spitzenposition.

Für den lichternen Electro-Pop von „Meridian“ nun wird weniger Wes selbst, sondern ein Teil des Chorgesangs im Refrain kaum verändert übernommen, lediglich ein wenig gestrafft und an die andere Betonung des eher gemütlich vorantuckernden Beats angepasst. Ob die Kanadier um die Wohlfühl-Message des Songs oder um seine Popularität jenseits des Atlantiks wussten, ist fraglich – andererseits legen sie es bei der Wahl ihrer Samples sicherlich nicht auf Obskurität, sondern auf die passende Verwendung an: Das erste Stück der – oha – mit „Atlantic“ betitelten EP samplet nämlich The Police.

Links: Southern Shores

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