Junior BoysIt's All True
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Referenzen:
Hercules And Love Affair, The Postal Service, Kelley Polar, The Embassy, Phoenix
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Autor: |
Kai Wichelmann |
Im elektronischen Sektor ist es mitunter ein Problem, dass das Herz nicht so recht mit will, weil das Gebotene zu mechanisch und verkopft serviert wird. Anders bei den Junior Boys: Auch auf „It’s All True“ changiert das Duo souverän zwischen offensiven Pop-Miniaturen und elegischer Schwelgerei. Organisch und mit zu Ende gedachten Songideen haben die Kanadier ihre Rezeptur auf ihrem vierten Album weiter perfektioniert.
Die Integration von Funk und Endsiebziger-Disco-Bezügen stellt diesmal vor allem das queere Popelement, wie man es von Hercules And Love Affair vergleichbar kennt, heraus. Was live auch mal zu ausufernden Improvisationen um eine unbeirrt den Kurs haltende Rhythmussektion führen kann, ist auf Platte deutlich stringenter und glatter. Der Versuch, ein so tanzbares wie innovatives Popalbum zu basteln ist Jeremy Greenspan und Matt Didemus geglückt, auch wenn durch die mangelnde Bedeutungsschwere natürlich ausschließlich oberflächliche Motive bedient werden. Für hedonistisches Tanzvergnügen im angeschwipsten Zustand eignet sich das alles bestens, für die völlige Transzendenz sind die Pop-Strukturen der Junior Boys allerdings zu brav.
Label: Domino
Referenzen: Hercules And Love Affair, The Postal Service, Kelley Polar, The Embassy, Phoenix
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VÖ: 01.07.2011