Tape auf Touren: Vol. 16 – 2010

Auch diese Woche hat sich wieder die halbe Redaktion am Tape auf Touren beteiligt. Wie nicht anders zu erwarten war, fällt das Programm auf der 16. diesjährigen Ausgabe erneut knallbunt aus – es solte also für jeden was dabei sein. Viel Spaß beim Durchklicken!
Brian Eno – 2 Forms Of Anger
Fünf Jahre nach „Another Day On Earth“ rückt nun endlich das nächste Soloalbum des Elektronikpioniers in greifbare Nähe. Bevor es am 29. Oktober auf Warp unter dem Titel „Small Craft On A Milk Sea“ erscheint, verkürzt „2 Forms Of Anger“ das Warten zumindest um die nächsten 3 Minuten. (Constantin Rücker)
Jack Sparrow – Subterranean
Whoooot, Bongo Bongo, whooot, uaaaaaaauuuu, Bongo, zoooooom, klack klack, ooooohhh, miauuuuuu, Bongo, whooooooooo, bingbong, zoooooooot. (Markus Wiludda)
The Rentals – It’s Time To Come Home
42 Songs, 52 Kurzfilme, ein Fotoband und viele Skurrilitäten für den Fan: Es wäre untertrieben, würde man „Songs About Time“ als neues Album von den Rentals bezeichnen. Aber immerhin gut zu wissen, dass zumindest ein (wenn auch ehemaliges) Weezer-Mitglied nicht vollkommen den Verstand verloren hat und weiterhin großartige Musik produziert. Leiht mir jemand 275$? (Matthias Holz)
Magnetic Man ft. Katy B – Perfect Stranger (Live at Maida Vale)
Mit Ravesynths, wuchtig überpaukten Breakbeats und Streicherquintett mutet diese Studio-Aufführung mehr wie verspäteter Jungle-Exzess der 90er an als wie zeitgemäßer Dubstep-Pop. Doch obwohl durchaus ein beeindruckend dramatisches Soundgemälde entsteht, die Hauptattraktion hier ist Katy B, die einmal mehr ihre Impression einer bewegenden Cluberfahrung zu emotionalem Leben erweckt. (Uli Eulenbruch)
California Wives – Bloodred Youth
Wunderhübscher Pop aus Chicago, jenseits von Erröten und Muskelspielen. Der Gitarrensound, den man noch von der ersten Verstärker-/Stratocasterimitat-Combo mit 14 kennt. Und obendrauf die hörbare Erfahrung von zehn Jahren in Wunschdenken und Nerd-Disposition. Sicher nicht der Kontrapunkt dieser Woche, aber dennoch ein denkwürdiger Beitrag einer zu Unrecht unentdeckten Band. Denn genau hier hätten damals Jimmy Eat World weitermachen sollen. (Sven Riehle)
The Secret Sisters – Big River
Jack White greift nach zahlreichen Intermezzi mal wieder zur Gitarre und interpretiert mit den entzückenden geheimen Schwestern aus Alabama auf kratzbürstige Art und Weise einen Johnny-Cash-Klassiker. Wie das klingt: als hätte man die White Stripes in die 50er Jahre verfrachtet, Petticoat und Cowboyhut inklusive. (Carl Ackfeld)
Marc Ribot – Radio
Als wäre der inzwischen 54-jährige Marc Ribot allein mit seiner Gitarre an einen gottverlassenen Ort geraten, an dem nur noch die dicke Staubschicht auf dem Boden daran erinnert, dass es hier mal Leben gegeben haben muss. Einen passenderen Titel als „Radio“ muss man für diesen todtraurigen Abgesang erst mal finden. (Pascal Weiß)