Special: Schönheiten aus dem Inland: Karo (I)
Karo lieferte mit ihrem Debüt „Sing Out, Heart!“ ein kleines Highlight schon ganz am Anfang des Jahres. Als Autodidaktin an der Gitarre gestartet, hat sie es seitdem bis ins Vorprogramm von Get Well Soon geschafft und zahlreiche Solo-Konzerte gespielt.
Das Wunderbare ist, dass Karo es schafft auf einem Gebiet, das schon so zahllos beackert wurde, frei aufzuspielen. Es wird nicht verkrampft versucht Innovationen zu erzwingen, sondern sie kann sich ganz auf ihre Stimme verlassen, die für genug Bewegung sorgt. „The Sailor“ zum Beispiel ist eine Nummer, die durchaus vielen anderen Songwritern aus der heutigen Zeit gut zu Gesicht gestanden hätte, und doch liegt hier etwas ganz Besonderes zwischen den Tönen. Bei diesem Song ist nicht nur die Geschichte herrlich düster und verwinkelt, sondern bis hier hat Karo alle Vergleiche mit Cat Power gerechtfertigt. Spätestens bei der trotzigen Zeile „I Will Stay“ wird es angenehm unangenehm. Nicht umsonst geriet zu diesem Song schon Thees Uhlmann ins Schwärmen. Das Herz findet sich hier in fast jedem Text wieder und sollte es doch mal in diversen Zeilen ausbleiben, dann klingt es doch mit jedem Akkord mit, der einem aus den Boxen entgegen kommt. Doch es schwingt nicht nur die traurige Seite mit, sondern ebenso in „All Is Light“ die Wut und der Trotz. Das alles staut sich auf Karos Debüt immer weiter auf und am Schluss erlöst sie uns doch aus dieser Enge, genau in dem Moment, an dem es eigentlich doch nur noch ein trauriges Ende hätte geben können. Und natürlich liegt der Schlüssel dafür wieder beim Herzen. Gefühlte eine Millionen Mal sollte mit eingestimmt werden: „Sing Out, Heart!“. Wir ziehen nach dieser Katharsis unseren Hut. Aus diesem zaubern wir in wenigen Tagen ein Interview hervor, um euch die junge Songwriterin näher vorstellen zu können.