Empfehlung: The Big Pink
Die halbe Musikgeschichte huckepack: The Big Pink müssten eigentlich unter der Referenzlast bersten oder zumindest mit ächzenden Geräuschen und zittrigem Gang krumm durch den Raum stolpern. Aber in einer Zeit, in der nur noch die geschickte Neukonnotierung und Neuverortung von Ästhetiken als Weiterentwicklung gilt, darf man auch hemmunglos in den Rückspiegel schauen. Zumindest dann, wenn die Songs stimmen und die atmosphärische Aufladung das Ganze zum Heimspiel werden lässt.
Aus London stammt diese Band, deren Bandname an ein Album von The Band erinnert und die nur aus zwei Mitgliedern besteht: Robby Furze und Milo Cordell. Zu kurz gegriffen wären aber die Verweise in die 60er Jahre, denn neben der düster-konspirativen Wavepop-Anmutung liegen Industrial, Shoegaze, Alternative und Indie nie fern. Es scheppert unter der Oberfläche aus grauen Noise-Wolken und schwingt sich zu großen Melodien auf. Etwas Universalistisches und Zeitloses haftet an The Big Pink, dass die Beliebigkeit mit Konsequenz umgeht. Der künstlerische Gesamtkontext rundet dabei das Erscheinungsbild wertig ab.
Dass diese Band letztendlich bei 4AD gelandet ist, zeugt von der vermutbaren Nachhaltigkeit ihres Schaffens. Einen ersten Vorgeschmack gibt die erste richtige und herausragende Single „Velvet„. Ein düsterer Trip.
Link: The Big Pink
School Of Seven Bells und Animal Collective in einem Pott – Velvet ist n‘ Kracher.
Animal Collective höre ich da aber gar nicht. Das ist doch eher Portishead und My Bloody Valentine!
Diese Diskussionen über die besonderen Eigenschaften und Rechte der „ersten Assoziation“ sind nicht zielführend :-)
Kann der ersten Gedanke, der ohne jedes Grübeln sofort in den Kopf schießt, diese Verbindung, kann das „falsch“ oder richtig sein. Das ist wie mit Leuten, bei denen man sofort meint, dass sie anderen ähnlich sehen. Kann eine Assoziation denn falsch sein? KANN DAS SEIN?
Kein Grund, sich zu echauffieren, Sven! Natürlich entsteht die Bedeutung von Kunst erst im Zusammenspiel mit dem Betrachter/Hörer, so dass es da natürlich zu vielfältigen und hochgradig persönlichen Assoziationsketten kommen kann, die ihre parallele Berechtigung erhalten. Gerade darin besteht natürlich auch die Faszination von Kunst. Ohne Kontextualisierung und Subjektivierung gäbe es, wenn man diesen Gedanken konsequent weiterspinnt, gar keine Kunst.
Ich wollte dir also keineswegs meinen Assoziationskanal aufzwängen oder eine Abwägung in den eh schon blöden Kategorien „falsch“ und „richtig“ vornehmen. Nur aufzeigen, dass mein erster Gedanke eben ein anderer war. Freut mich nebenbei, dass mein Einleitungssatz durch diese kleine Diskussion an Relevanz gewonnen hat.
Es sieht noch ganz anders aus, wenn ich mich echauffiere. Leidet dann aber auch das Niveau der Diskussion von meiner Seite aus erheblich drunter. ;-)
Und ja, der Einleitungssatz hat jetzt nochmal einen Haken erhalten, ohne dass ich bei meinem ersten Kommentar überhaupt an „Referenzlast“ gedacht hätte.
[…] Konsequenz umgeht. Der künstlerische Gesamtkontext rundet dabei das Erscheinungsbild wertig ab. (Auf Touren) Tags: The Big Pink, Video Ähnliche BeiträgeM83 – “We Own […]