Empfehlung: Black Eyed Dog
Schweden ist für seine Musikexporte bekannt, Italien macht das mit Futter wett. Nein, der südländische Stiefel ist wahrlich kein Global Player in Sachen Musik – wenn man von schmierigen Schlagerstars und ätzend schlechten Popsternchen, den Eros, Rominas, Angelos und Giannas, absieht. Eigentlich thronen da nur Giardini Di Miro und die bratzigen Crookers aus Mailand – die mit dem Remix von Kid Cudis „Day’n’Nite“ (legaler Download) gerade an der Spitze der englischen Charts stehen. Ansonsten gleicht Italien einem musikalischen Brachland, was wirklich herausstechende Songs oder Alben angeht.
Nun gibt es da aber noch diesen Kosmopoliten Fabia Parrinello. Ein 30jähriger Songwriter aus Palermo, der sich nicht ohne Bedacht nach einem Nick Drake-Song benannt hat. Schwermütig und schwergängig schleppt er sich durch seine Songs, die wenig vom sonnigen Gemüt Süditaliens abbekommen haben. Er murrt, brummt (hat da jemand Crash Test Dummies gesagt?) und kämpft mit Piano, Geigen und Akustikgitarren die Liebe nieder. Textlich nicht immer wirklich tiefsinnig, aber privat und gefühlsbetont (im guten Sinne). Nur manchmal gibt er sich frühlingshaft weitläufig und reißt die Regenwolkendecke vom Himmel.
Überhaupt ist seine variable, aber immer dunkelgebräunte Stimme das große Pfund dieser Platte, die aber auch mit instrumentaler Vielseitigkeit punktet, ohne dass Opulenz ihr im Wege ständ. Meist eher düstere Songs mit bedrückender Langsamkeit vorgetragen sind das Metier dieses Italieners, der mit seinem Zweitling „Rhaianuledada (Songs To Sissy)“ (für die Korrektheit des Titels kann an dieser Stelle keine Gewähr übernommen werden) durchaus Potenzial ausspielt.
Album: „Rhaianuledada (Songs To Sissy)“ VÖ 23.01. | allerdings schwer erhältlich – wir empfehlen die Bestellung beim Label für 12 Euro + spese di spedizione
myspace: Black Eyed Dog
Download: „Salina’s„