Sicher, beim Bewerben seiner Neuentdeckungen kann ein Label mit viel Überschwang und Einfallsreichtum deren Originalität und Einzigartigkeit hervorheben, so dass nur ja niemand glauben könnte, hier würden lediglich Erfolgsrezepte zu wiederholen versucht und Altherrengeschmäcker bedient. Man kann es aber auch machen wie ein Alan McGee, der vor langer Zeit mal als Manager und Creation-Labelchef unter anderem mit The Jesus And Mary Chain, My Bloody Valentine oder Primal Scream einen ziemlich guten Geschmack bewies.

Heute führt McGee das Label 359 und hat dafür jemanden entdeckt, der angeblich John Lennon McCullagh heißt. John Lennon! Als Vorname! Gut, daran sind sicher seine Eltern schuld und auch für seine Vermarktung ist er wohl nicht selbst verantwortlich, über jene kann man sich aber durchaus mokieren.

Was glaubt ihr, ist dieser minderjährige Mann wohl britischer Singer-Songwriter mit Gitarre unterm Arm?

Verehrt er wohl andere britische Singer-Songwriter mit Gitarre unterm Arm, natürlich ausschließlich männliche, dafür aber auch noch Dylan?

Ist wohl die B-Seite seiner ersten Single auf dem Label gleich ein Dylan-Cover?

Wird er wohl als “authentisch”, Macher von “echter Musik”, die “Stimme einer Generation” und so weiter bezeichnet?

Zählt er zu seinen Einflüssen angeblich jetzt schon den gerade erst halbwegs bekannten Jake Bugg?

Sehen sämtliche seiner Promofotos und sein Artwork so aus, als hätte jemand versucht, Promofotos und Artwork von Jake Bugg nachzubilden und nur 20% von dessen Budget dafür zur Verfügung gehabt? Urteilt selbst (damit keine Verwechselung aufkommt: das auf der linken Seite ist Jake Bugg, rechts John Lennon McCullagh):

Ein Kommentar zu “Zwillingsforschung #3: Dont call me Jakey, Buggy!”

  1. Pascal Weiß sagt:

    Haha, wie herrlich! Wird sicher erfolgreich.

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