Tape auf Touren: "Just gimme..."


Im Rahmen der Lesercharts haben einige von euch den Wunsch geäußert, wir mögen das „Tape auf Touren“ wieder unter die Leute bringen. Dem kommen wir doch herzlich gerne nach – wenn auch in etwas überarbeiteter Form.

Von jetzt an werden wir euch jede Woche fünf Songs vorstellen, die es schlicht verdient haben, Aufmerksamkeit zu bekommen, die der einen oder anderen unter euch womöglich aber noch gar kein Begriff sind. Damit wir dabei den Überblick nicht verlieren, werden wir euch das Ganze zudem bequem nach Genres zurecht schneiden. Insgesamt wird es somit jeden Monat vier verschiedene Ausführungen geben, den Anfang macht „Just Gimme…“, also alles, was im weitesten Sinne mit der Welt des Indierock zu tun hat. Ihr seid gespannt? Wir auch. Hier sind fünf dringende Empfehlungen:

Parquet Courts – Master Of My Craft

Im vergangenen Jahr bereits in kleiner Auflage in den USA erschienen, wird das überaus formidable „Light Up Gold“ nun via What’s Your Rupture? wiederveröffentlicht. Wie eine – zugegeben, schwer zu realisierende – Band-Kreuzung aus Royal Headache, Les Savy Fav und den frühen Arctic Monkeys rasen Parquet Courts durch die 15 Postpunk/Garage-Songs ihres Debüts, das nur knapp über die 30-Minuten-Marke springt und einem vor lauter Hits fast die Sicht nimmt. Und dann dieses Plattencover. So gut.

„Light Up Gold“ erscheint in den USA am 15. Januar via What’s Your Rupture?.

Purling Hiss – Lolita

Ty Segall hat das letzte Jahr mitsamt drei kompletten neuen Alben anscheinend immer noch nicht zermürbt, sein neues Projekt mit Charlie Mootheart nennt sich Fuzz – und setzt exakt dort an, wo der Wahnsinn mit seiner Ty Segall Band aufgehört hat. Etwas weniger Fuzz als zu vorherigen Zeiten mit den Birds Of Maya hingegen hat sich wohl Mike Polizze, seines Zeichens Teil der Posse um Kurt Vile und The War On Drugs, auf die Fahnen geschrieben. Weniger heißt hier allerdings immer noch, dass Purling Hiss auf ihrem im März via Drag City erscheinenden Album in erster Linie klassischen 80er-US-Indierock um Mission Of Burma, Dinosaur Jr. oder die ganz frühen Nirvana zelebrieren.

„Water On Mars“ erscheint am 19. März in den USA via Drag City.

Foxygen – Shuggie

Klar, „Take The Kids Off Broadway“ hat es nicht umsonst in unsere Geheime Beute 2012 geschafft und in Utrecht beim vergangenen Le Guess Who? waren die Jungs aus L.A. unbestritten eines der Highlights des Festival-Wochenendes. Man war also gewarnt. Songs wie „Shuggie“ vom neuen Album sind dann aber doch noch mal ein gewaltiger Schritt nach vorne: Ein anfangs schwebender, süßlicher Trip, der bandtypisch mit fortlaufender Dauer so manches Mal seine Farbe ändert und gegen Ende ohne Skrupel Ray Davies skizziert. Teilen sich schon bald mit MGMT die Bühne. Ganz sicher.

„We Are the 21st Century Ambassadors“ von Foxygen erscheint hierzulande am 25. Januar via Jagjaguwar.

Free Energy – Dance All Night

Wären The Hold Steady irgendwann mal bei James Murphy und DFA gelandet, würden sie vermutlich genau so klingen. „Dance All Night“ ist herrlich Bier-rührselig wie „First Night“ und dabei Rock in seiner „ehrlichen Urspungsform“. Dabei atmet der Song trotz des Titels eher den nachdenklichen Rauch von Reue und falschen Entscheidungen in der Vergangenheit. Was soll’s, einen können wir noch. Die heilenden Kräfte des Verdrängens. Dance All Night.

„Love Sign“ von Free Energy erscheint am 15. Januar in den USA via Free People.

Unknown Mortal Orchestra – Swim And Sleep (Like A Sharp)

„Swim And Sleep (Like A Sharp)“ ist nicht zuletzt aufgrund seiner Leichtbekömmlichkeit die nachvollziehbare Wahl für die erste Single des bei uns mit Spannung erwarteten Zweitwerks von Unknown Mortal Orchestra – als Album-Vorbote hingegen dient der Song nur bedingt. Denn auf dem herausragenden „II“ zeigt sich die Band zwar gerne verträumt, nicht selten aber auch krustig und verdrogt (auch hier gilt: ziemlich passendes Albumcover!). Nur zu dumm, dass einem erst gerade der Altmeister Neil Young mit „Psychedelic Pill“ den passenden Albumtitel weggeschnappt hat.

„II“ erscheint hierzulande am 08. Februar via Jagjaguwar.

5 Kommentare zu “Tape auf Touren: „Just gimme…“”

  1. Lilu sagt:

    Ohja das Tape ist wieder da!

  2. Phil sagt:

    Yeah, das Tape!
    Und gleich wieder interessante Sachen dabei!

  3. Lilu sagt:

    Pitch schreibt ab:
    pitchfork.com/features/rising/9037-parquet-courts/

  4. […] letzte Woche brachte den Rock auf Touren, diese Woche geht es mit Singer/Songwritern, Folkern und Artverwandtem […]

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