Tape auf Abwegen: Vol. 06 - Der Bänkelsänger

Wir freuen uns sehr, auch in diesem Jahr wieder Freunde und Kollegen von anderswo begrüßen zu dürfen und deren sorgsam aufgenommene Tapes vorzustellen. Carl Ackfeld, manchen vielleicht eher durch sein ausgezeichnetes Blog „Der Bänkelsänger“ bekannt, hat sich zwischen dem ganzen Schneetreiben reichlich Zeit genommen, um ein wenig in der Plattenkiste zu wühlen und uns mit fünf handerlesenen Songs wohlig warm einzubetten.

Man lässt sich ja gerne überraschen. Besonders, wenn man eingeladen wird, Beiträge zu einer Rubrik zu leisten, die man selbst häufig als Erkundungspool für neue Musik sieht. Doch jetzt selbst was zusammenstellen?

Beginnen wir mit einem fast vergessenen Künstler, Nick Garrie, der mich im vergangenen Jahr in seinen Bann gezogen und mit seinen Baroquepop-orientierten Liedern begeistert hat, und dabei macht der schon seit 40 Jahren Musik. Sanfte Pianotupfer, eine wärmende Stimme, dazu gelegentliche Streicher, mehr braucht man nicht. Weiter geht es mit Evening Hymns aus Kanada, das mischt sich sehr schön, da sich auch hier teilweise beschauliche Kaminfeuer-Melodien mit sanften Gitarrenflüstereien abwechseln, stimmlich bewegt sich Jonas Bonetta fast ein wenig auf den Spuren von The Antlers, das heißt ja hier auch schon was.

Frauenstimmen könnten jetzt nicht schaden. Among The Oak & Ash haben im letzten Jahr auch kaum Beachtung bekommen, dabei sind die Mörderballaden und Traditionals auf ihrem selbstbetitelten Debüt von allerfeinster Güte, „Shady Grove“ ist jetzt mal ein schneller Reel, die Balladen von Josh Joplin und Garrison Starr sind aber auch herausragend. Vielleicht sollte ich auch noch auf was „Neues“ hinweisen? Jackie Oates ist Engländerin, spielt traditionelle Folkweisen in modernem Gewand und bringt mit „Hyperboreans“ in diesem Winter selbst die dickste Eisscholle zum Schmelzen. Was ein Klang! Schließen möchte ich das Tape dann mit den verrückten Alt-Country/Folk/Blues/Songwritern aus England, den The Gilded Palace Of Sin, die mit allzu buntem Instrumentarium, wilden an Nick Cave oder auch die Veils erinnernden Vocals und einer gehörigen Portion Spielfreude zum Tanzen, Whisky-Trinken und Träumen (in der Reihenfolge) anregen. Ja, ich denke, so könnte es funktionieren.

Nick Garrie – She Hides Behind the Sun

Evening Hymns – Lanterns

Among Theh Oak & Ash – Shady Grove

Jackie Oates – Hyperboreans

The Gilded palace Of Sin – Rosa Salvaje

Ein Kommentar zu “Tape auf Abwegen: Vol. 06 – Der Bänkelsänger”

  1. Carl sagt:

    vielen Dank noch mal für Eure Einladung! Ich hoffe das Tape macht ein wenig Freude.

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