yeah-yeah-yeahsWer hätte nach dem Debüt gedacht, dass die Yeah Yeah Yeahs jemals beim Pop ankommen? Damals wurden sie von der Presse im Zuge der Retrowelle an die Öffentlichkeit gebracht und große Worte wurden gesprochen. „Art Punk“ wie er nur aus New York kommen konnte. Das war alles hochgegriffen, jedoch konnte neben den Liars gerade den Yeah Yeah Yeahsnicht abgesprochen werden, dass sie das Potenzial hatten, sich länger zu halten. Ihr Debüt gab das Versprechen, dass da noch mehrere großartige Dinge folgen könnten. Die beiden ersten EPs und „Fever To Tell“ ließen dann auch kaum Zweifel aufkommen: Diese Band hat nicht nur unglaublich viel Energie, sondern weiß diese auch im Studio durchaus gewinnbringend zu bündeln.

Doch die Zeiten des manischen Moments, der rohen Kraft sind nun wohl endgültig vorbei. Das deuteten sowohl das zweite Album als auch die Vorabsingle „Zero“ an; die Band entdeckte die  Synthie-Sounds für sich und ist vollends unter der Diskokugel angekommen. Das funktioniert mal gut, mal etwas besser und leider auch manchmal etwas schlechter. Doch der Teufel steckt wie immer im Detail, der Wahnsinn früherer Veröffentlichungen ist irgendwo noch zu erahnen. „Heads Will Roll“ ist so ein Song, der einem nicht mehr aus dem Kopf gehen will und dabei doch ordentlich nach vorne marschiert. Absolute Highlights fahren die YYYs allerdings erst in der zweiten Albumhälfte auf. „Runaway“ bspw. türmt sich inkl. im Hintergrund arbeitender Shoegaze-Gitarren äußerst gekonnt auf. Wem „Dudley“ vom Vorgänger gefiel, der dürfte zudem an „Hysteric“ seine helle Freude haben. Lieblich schmeichelt sich Karen Os Stimme hier ins Ohr, der Refrain ist nicht weniger als ein Ohrwurm. Doch von der frühen rauen Seite der Band sind nur noch vereinzelte Fußnoten übrig geblieben.

Explosionen wie „Art Star“ dürften nach diesem Album der Vergangenheit angehören. Nur im leicht verwirrten „Dragon Queen“ darf noch rumgesponnen werden. Doch irgendwie fängt nicht der Arm an zu zucken, sondern vielmehr der Fuß an zu wippen. Die YYYs sind vollkommen tanzbar geworden. Hier groovt es an allen Ecken und Enden, der Rhythmus steht stets im Vordergrund. „It´s Blitz“ versammelt zehn astreine Popsongs, die keine Schnörkel einschlagen, sondern direkt ihren Weg gehen. „Off with your head, dance until you’re dead.“

7.3 / 10

Label: Interscope / Polydor (Universal)

Spieldauer: 41:45

Referenzen: LCD Soundsystem, Liars, The Kills, Glass Candy And The Shattered Theater

Links: Homepage, MySapce

VÖ: 03.04.09 (physisch), digital bereits ab jetzt erhältlich

2 Kommentare zu “Review: Yeah Yeah Yeahs – It’s Blitz! (2009)”

  1. JM sagt:

    Ich finde 7.3 noch viel zu gut :)

    Das Album war für mich wirklich ein Griff ins Klo.

  2. Björn sagt:

    Dachte ich zu Anfang auch, hat aber nach einer Weile ziemlich viel Spaß gemacht. :)

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