BatukKasi Royalty

Nicht nur personell gehen Batuk, auf das Kernduo aus Mantega und Spoek Mathambo geschrumpft, ihr zweites Dancepop-Album mit neuem Fokus an. In Hommage an die kulturell lebhaften „Kasi“ (ein aus „Lokaasie“ abgeleiteter Begriff für die Township-Siedlungen) zieht „Kasi Royalty“ eine südafrikanische Soundmoderne aus elegantem Kwaito-House auf, welche die global afrikanische Stimm- und Stilvielfalt des Debüts nur stellenweise vermissen lässt. Einhergend mit der stimmungsvollen, housigen Tiefe der meist um Perkussionsmuster oder dezente Synth-Striche augmentierten Kicks durchzieht Stücke wie „Deep Ocean Deep“ ein Wassermotiv, sei es textlich oder auch wenn „Agua Vida“ das Tröpfeln einer Armatur sampelt. In mehrfacher Referenz auf tropfenden Körperschweiß wird der Mittelteil des Albums klanglich am originellsten: „Babaloo“ loopt um ein Retro-Sample wie ein Plattenspieler mit Sprung, „Niks Mapha!“ und „Move!“ werden rasselnd und jubilierend auch im Midtempo intensiv körperlich, während „Just Breathe“ jazzig-verrauchte Barambiance verströmt. Dass Manteiga das Album mit einer größeren stimmlichen Selbstgewissheit fast allein trägt, kommt den intimeren Momenten zugute. Wo „The Recipe“s warmer Beat delikates Saitenpicking und Cheerleading-artigen Sprechgesang vereinbar macht, gelingt „Love At First Sight“ ebenso sinnlich nächtlich wie „Just To Touch“. So komplex letzteres im Arrangement seiner vielen Elemente ist, wirkt der sehnsuchtsvolle Ausdruck „I suck my lips/ trying to taste you/ just to kiss you/ I miss you“ dennoch angemessen zurückhaltend.

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