War Lee Ranaldos letztjähriges Solowerk eigentlich doch keines, sind seine Mitspieler (Steve Shelley, Alan Licht, Tim Lüntzel) diesmal als The Dust mit aufgeführt. Die neuen Stücke gelingen aber gerade deswegen weniger gut, weil sie von Grund auf im Bandrahmen entstanden. „Between The Times And The Tides“ zog seine Faszination daraus, wie vor allem Licht und Nels Cline im Hintergrund von Ranaldos ursprünglich solo entworfenen Folk-Songs subtil interagierten und in kompakten Strukturen freispulende Ausflüge unternahmen. Auf „Last Night On Earth“ hingegen sind nette Melodien in ausgedehnte Jam-Strukturen gequetscht, die ihre Simplizität öfters untergraben. Zugleich spielen The Dust zu dicht aneinander, es fehlt an einfallsreicher Variation, so dass beispielsweise der Dynamikwechsel von Strophe zu Refrain im Titelstück unter all der eintönigen Saitenbefüllung effektlos wird.

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