Julianna BarwickNepenthe

Julianna Barwick und Julia Holter könnte man durchaus miteinander verwechseln, wenn sie nun auch noch neue Alben am selben Tag herausbringen. Faustregel zur Unterscheidung: Holter ist die klassisch geschulte Art-Pop-Komponistin, die plötzlich weltoffen und gegenwartsinteressiert ist. Barwick kreiert eine eigene Form von Ambient, die vor allem auf Vocal-Loops basiert und mit „Nepenthe“ abermals den Schildkrötenhals einzieht. Trotz Dienstreise nach Island und Produktion in Sigur Rós’ „Swimming Pool“-Studio haben sich Herangehensweise und Ergebnisse nicht verändert. Noch immer strahlen Barwicks gelegentlich um Klavier und undefinierbare Soundflächen ergänzte Stücke große Beruhigung und Zutraulichkeit aus. Dass der Effekt auf dem dritten Album nicht mehr ganz so überwältigend ist, liegt wohl an der Macht der Gewohnheit. Als Komponistin und Arrangeurin lässt sich Barwick nichts zu Schulden kommen.

Ein Kommentar zu “Julianna Barwick – Nepenthe”

  1. Nach anfänglicher Reserviertheit bin ich mittlerweile schwer von dem Album geplättet. Die Arrangements sind komplexer geworden, vor allem die Schattierungen um die sakralen Lichtgesänge dichter gestrichen, was diesen eine substanziellere Form verleiht.

    Ist aber auch mehr ein Album für späte Stunden als „The Magic Place“. Die erste Hälfte von „Pyrrhic“ erinnert mich irgendwie sehr an die von „Ný Batterí“, kein Wunder, dass Barwick nun mit Sigur Rós tourt.

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