Schwarzes Leder. Brennendes Fleisch. Anonymer Sex im Darkroom. Der Geruch von schwitzenden Körpern zuckend im Stroboskopgewitter der „Box“ – alles Assoziationen zu „Leatherette“. Leider greifen sie hier nur an der Oberfläche. Vom „dreckigen“, rohen, hypersexualisierten Chicago House finden sich leider nur Spuren. Vielmehr produziert das gleichnamige englische Duo Filterhouse französischer Provenienz (ca. 1997) oder das, was beinahe zeitgleich Trip-Hop genannt wurde. Leider klingt dieser Retroansatz alles andere als fresh in der an Retromanie nicht gerade armen elektronischen Musik mit ihrer wellenartigen Rekursion und Selbstvergewisserung, mit seiner Spieldauer strapaziert er über weite Strecken auch noch arg das Durchhaltevermögen. Eine deutliche Fokussierung hätte Letherette in jeder Hinsicht sicherlich gut getan, manche Ansätze sind da. Nur der Funke will einfach nicht zünden.

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