Plattenpanorama – neue Alben im Schnellcheck (09/2013)

Wenn die Woche nur sieben Tage hat, kann man nicht jedes Album in aller Ausführlichkeit besprechen. Diesmal betrachten wir kurz und knapp neue Werke von Blank Realm, The Mary Onettes, Pete Swanson, Pinkish Black und Space Dimension Controller.

Australien: Land eskapistischer Sehnsüchte auf der anderen Seite des Planeten, Land – gefühlt – unerschöpflich sprudelnder Quellen musikalisch herausragender Rockbands! Auch Blank Realm machen da keine Ausnahme. All diejenigen, die ihren Gitarrensound post-punkig geerdet, aber verspult mit einem Hauch von Chaos bevorzugen, sollten an „Go Easy” ihre helle Freude haben. (Mark-Oliver Schröder)
Label: Fire | VÖ: 15.03.2013

Die Zusammenarbeit von Produzent Dan Lissvik und Young Galaxy funktioniert gerade deswegen so gut, weil beide Parteien stark unterschiedliche Ausgangspositionen haben. Dem (C-Sechsund-)Achtziger-Wave-Pop seiner Landsleute The Mary Onettes hingegen verpasst Lissvik vor allem Politur und Feinschliff, was auf Dauer in goldigem Wohlklang monoton glatt wirkt, wenn die Songs routinehaft vorbeifunkeln. Die größte Überraschung ist da noch, wie nahe „Unblessed” an Sniff ‚N‘ The Tears rankommt. (Uli Eulenbruch)
Label: Labrador | VÖ: 15.03.2013

Nach der Fieplustig- und 4/4-Beatlastigkeit der „Pro Style”-EP und diverser Splits prägt vor allem eine druckvolle, breit fasernde Knarzwand Swansons neues Werk. Anders als manch andere Noise-Techno-Scheibe ist „Punk Authority” jedoch klanglich soweit ausdifferenziert, dass selbst ihre heftigsten Augenblicke keine singulären Rauschmatsch-Attacken sind, sondern voller rostigem Plop, Krrtsch, Quietsch, Kaboing, Ratterpeng und mehr eine komplex verschraubte Hörfundgrube für Onomatopoeten auffahren. (Uli Eulenbruch)
Label: Software | VÖ: 15.03.2013

Auch das Debüt des texanischen Duos Pinkish Black, welches schon letztes Jahr erschienen ist, sei an dieser Stelle allen Interessierten aufs Wärmste ans Herz gelegt. Nachdem sich der Bassist der (auch hervorragenden!) Vorgängerband The Great Tyrant das Leben genommen hat, haben sich die beiden Verbliebenen – Schlagzeuger Jon Teague und Sänger Daron Beck – entschlossen, als Pinkish Black weiterzumachen. Das Resultat widmet sich denn auch den dunklen Seiten der Existenz und spielt in seiner Mischung aus Metal, Doom, Gothic, Birthday Party und Synthesizer-Geschwurbel in einer ganz eigenen Liga. (Mark-Oliver Schröder)
VÖ: 15.05.2012

Zwischen Synth-Explorationen, Spaceballs-Future-Funk und smoother AOR-Disco bietet das proggige Beat-Opus des Iren viele feine Momente, wird jedoch ein wenig untergraben von der unnötig expliziten Narrative seines zeitreisenden Agenten-Alter-Egos durch Tanz- und Sexclubs im Jahr 2357. Selbst angesichts der allgemein dick aufgetragenen Musik-Klischees werden die steifen Vocals – anders als z.B. beim ähnlich schmierigen Captain Murphy – statt Bindeglied ein gimmickhaftes Element zuviel, was das Hörvergnügen aber auch nur zum Teil beschneidet. (Uli Eulenbruch)
Label: R&S | VÖ: 15.03.2013
Space Dimension Controller könnte was für mich sein, die ersten Songs machen Spaß. Blank Realm gefällt mir nach wie vor auch richtig gut.