Musik ins Auge | Der Musikvideo-Roundup (Oktober II)


Andere Länder, andere Moral: Dieser Tage erregt Joachim Witts infantiler Videobombast Gemüter bis in hohes politisches Amt, weil deutsche Soldaten dort Greueltaten vollbringen, bevor sie ihre Flügel aufspannen und schreiend-ballernd gen Himmel fliegen. Erschreckend realitätsnah also.

Anderen Kalibers sind die Jugendschutzbedenken in Südkorea: Dort musste die Macherin von „Bloom“ vorsorglich ein Mindestalter von 19 Jahren fürs Ansehen des Videos festlegen – weil dessen glorreiche Pastellfluten das im Song thematisierte sexuelle Erwachen unter anderem mit ein wenig Bettgewälze illustrieren. Weitaus verderblicher ist da die finale Implikation in „Werkin‘ Girls“, dessen Protagonistin nichtsdestotrotz so charakterstark visuell wie musikalisch auftritt.

Außerdem: Ein durchgeknallter Psycho-Thriller bei Vitalic, subtilere Gefühlswirrung mit Thee Oh Sees, japanische Hand-Animation, virile Tanzeinlagen und ein düsterer Hoodie-Trip aus Third-Person-Perspektive.

Angel Haze – Werkin‘ Girls

Regie: Alex Lee & Kyle Wightman

 

Ga-In – Bloom

Regie: Soo Ah Hwang

 

Ryouta Kikuchi – Dissimilated Vision

Regie: Takuto Katayama

 

Vitalic – Stamina

Regie: Saman Keshavarz

 

Almeeva – Strobe

Regie: As Human Pattern

 

Francobollo – Basketball

Regie: Sam Bailey & Amer Chadha Patel

 

Thee Oh Sees – Lupine Dominus

Regie: John Strong

 

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