Woollen Kits: Bis die Eingeweide mitrumoren


Tom Ridgewell und Thomas Hardisty, die beiden Sänger des Melbourner Trios Woollen Kits, mögen sich im Vornamen stark ähneln. Ihre Stimmen jedoch könnten selbst Gehörlose unterscheiden.

Während der hellstimmig-nasale Drummer Ridgewell auf dem via Import erhältlichen Debütalbum „Woollen Kits“ jugendliche Rotzigkeit nur so verprüht, gibt sich sein Kollege am Sechssaiter in kargem, wenig nuanciertem Tonfall fast schon apathisch. Umso körperlicher wird sein ausdrucksarmer Bariton aber, sobald er einem genügend starken Lautsprecher entströmt.

http://www.youtube.com/watch?v=0-UuWTKwnC0

Wenn Hardisty in „University Narcolepsy“ von den titelgebenden Worten des Refrains zu einem denkbar brummigen „Na na na“ abtaucht, füllt ein drückendes Vibrato den Raum, schwillt die Musik zu einer kraftvollen Vereinigung aus E- und Menschen-Bass an, tatsächlich stärker, als der Viersaiter alleine es vermag. Eine Wirkung, die man weniger hört als fühlt, irgendwo in den Eingeweiden, aus denen Hardisty seine Kraft zu ziehen scheint. Dagegen wirkt Calvin Johnson, Godfather des tiefstimmigen Schrammel-Pop, schon glatt wie Jens Lekman.

„Woollen Kits“ ist auf R.I.P. Society erschienen.

Ein Kommentar zu “Woollen Kits: Bis die Eingeweide mitrumoren”

  1. […] bereits jetzt eine Vielzahl von tollen Veröffentlichungen vorweisen – von den Melbournern Woollen Kits, Boomgates und Bitch Prefect bis hin zu einer gewissen Band namens Royal Headache, der letztes Jahr […]

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