The HorrorsSkying
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Referenzen:
Echo & The Bunnymen, Simple Minds, The Charlatans, Suede, The Cure
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Autor: |
Uli Eulenbruch |
Ihr erstes Video machten sie mit Chris Cunningham, der genauso an der Produktion ihres zweiten Albums arbeitete wie Portisheads Geoff Barrow. Der erste Clip dazu stammte von Ex-JAMC Douglas Hart, auf einer anschließenden EP coverten sie Suicide. Gute Referenzen umkreisen die fünf Briten wie ein kleines Planetensystem, aber was sind die eigentlichen Qualitäten der Band namens The Horrors? Die Fähigkeit, eine gut klingende Platte und die Ambition, ein mitreißendes Hörerlebnis zu schaffen, darf man angesichts von „Skying“ jedenfalls auttestieren.
Auch wenn es sich mit Anklängen an Stone Roses/Charlatans-Madchester, Suede, Echo & The Bunnymen oder Simple Minds voll in die postmoderne Referenzhölle begibt, ist das Drittwerk kein Nostalgietrip. Dazu sind Saiten-, Drum- und Synthsound zu modern ausgeprägt, zu klar im Heute verortet, dafür ist die Produktion zu opulent. The Horrors‘ angegothte Soundmasse lädt zum Versinken ein, doch trotz allem Aufwand, der dort hörbar hineingesteckt wurde, verliert diese Offerte stetig an Attraktivität. Zu wenig Freiraum bieten Arpeggio-Dauerbesprenkelung und Gitarrenrausch, als dass sich die hypnotischen Grooveansätze zum Tiefenrausch entfalten könnten. Zu platt sind die meisten Melodien und zu angestrengt quetscht sich Faris Badwan in wackelige Imitationen von Brett Anderson und Ian McCulloch, um an die Gravitas der großen Vorbilder anzureichen.
Weil The Horrors die verheißungsvollen, charakterbildenden Kanten von „Primary Colours“ ebenso wie die Seriennummern ihres Sounds abgefeilt haben, geriert ihr neues Album über weite Strecken zu substanzarmer, wenngleich hochattraktiver Tapetenmusik – vielleicht wäre „Styling“ als Titel passender gewesen.
Label: Xl/Beggars Group
Referenzen: Echo & The Bunnymen, Simple Minds, The Charlatans, Suede, The Cure
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VÖ: 08.07.2011