...And You Will Know Us By The Trail Of DeadTao Of The Dead
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Referenzen:
Led Zeppelin, Motorpsycho, Soundtrack Of Our Lives, Cave In, Sparta
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Autor: |
Matthias Holz |
Irgendwann ist aber auch mal gut, könnte man meinen, denn schließlich sind knapp 52 Minuten eine Spieldauer, die der durchschnittliche Hörer kaum aushalten kann, ohne zwischendurch mal zu verschnaufen, wobei das doch gerade so wichtig ist, das Luftholen zwischen den einzelnen Stücken, allein um das vorher Gehörte verarbeiten, einordnen und bewerten zu können, denn die Bewertung ist ja das, was später den Unterschied zwischen „nochmal hören“ und „in die Ecke stellen“ ausmacht. Aber wie soll das gehen, wenn keine Pausen existieren, da ist schlicht kein klarer Gedanke zu fassen, nein, selbst wenn man hin und wieder kurz davor steht sich einen Favoriten auszusuchen, am Ende bleibt dann als letzter Ausweg doch nur der Druck auf die Pausentaste ||.
…And You Will Know Us By The Trail Of Dead haben ein neues Album veröffentlicht, „Tao Of The Dead“, und wie an der vorstehenden Einleitung zu erkennen ist, haben sich Keely, Reese und Gefährten dieses Mal etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Den Verzicht auf Pausen. Lediglich an einer Stelle wird die Platte sicht- und hörbar getrennt – nach den ersten elf Songs, die als „Tao Of The Dead Part I: Tao Of The Dead“ bezeichnet werden, und vor dem letzten Stück, das sinnigerweise den Namen „Tao Of The Dead Part II: Strange News From Another Planet“ trägt und in fünf einzelne Kapitel unterteilt ist.
Auf den ersten Blick klingt das alles natürlich ganz hervorragend, quasi nach der perfekten Mischung zwischen E- und U-Musik, mit einem Aufbau wie in einer Sinfonie, aber mit dem Ohrwurm-Charakter eines Pop-Überhits. Die Realität hingegen kann manchmal recht desillusionierend sein: Denn über weite Strecken wirkt das Konzept ganz schön gezwungen. Oder noch schlimmer: Das gab es schon unzählige Male zuvor.
Am Ende wird die Einheit der einzelnen Songs nämlich lediglich durch kleine Zwischenspiele, auslaufendes Gitarrenfeedback oder einen leise daherdröppelnden Beat hergestellt. Das größte Problem dabei ist allerdings, dass Trail of Dead ihren Songs den Wiedererkennungswert nehmen. Alles ist irgendwie eins, manchmal lauter, manchmal leiser, aber dennoch der gleiche Brei – und ehe man es sich versieht, ist das Album auch schon vorbei.
Das ist schade. Denn teilweise sind die einzelnen Songs für sich genommen wunderbare Zwei- bis Dreiminüter, in denen die grundsätzlich vorhandene Großartigkeit der Band aufblitzt. So zum Beispiel in „Weight Of The Sun“, das mit einer hübschen Gesangsmelodie beginnt und sich in ein noisiges Gitarren-Monster verwandelt, aber dann leider auch schon wieder damit beschäftigt ist, in den Folgetrack überzugehen. Ein Schicksal, das der Song mit dem ebenso tollen und schon fast unverschämt poppigen „The Wasteland“ teilt. Einzig der 16-minütige Abschlusstrack, also „Tao Of The Dead Part II: Strange News From Another Planet“, beweist, dass das Konzept des Zusammenhangs funktionieren könnte. Vielleicht ja beim nächsten Mal.
Label: Superball
Referenzen: Led Zeppelin, Motorpsycho, Soundtrack Of Our Lives, Cave In, Sparta
VÖ: 04.02.2011
Gestern zum ersten Mal reingehört. Gefällt mir auf’s erste Ohr wieder deutlich besser als die beiden übersättigten Vorgänger.
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