Tape auf Touren:  Vol 18 - 2010

Gerade macht die Nachricht die Runde: Das Programm des nächstjährigen ATP-Festival wird niemand geringeres als Animal Collective zusammenstellen. Ganz so prestigeträchtig mögen die fürs Tape auf Touren verantwortlichen zwar nicht sein, dafür kostet euch aber auch weder Lesen noch das Anhören der verlinkten Klänge etwas.

Magic Places – Got2bthere

Paul M. Goerner macht unter dem Pseudonym Magic Places wunderbar verträumt-vertrackten Chillwave bzw. Dubstep für Zwischendurch. Bei Bandcamp kann man derzeit nicht nur die aktuelle EP „A Selection of Fine Victorian Wallpapers“ kostenlos downloaden, sondern auch das am 01.01.2011 erscheinende Album „The Time-Traveler’s Pocket Guidebook“ bereits komplett streamen. Da verzeiht man Goerner sogar Wortspiele wie im Titel von „Got2bthere“. (Constantin Rücker)

Bad Books – Please Move

Es ist sowas wie eine Art Supergroup für ein ganz spezielles Publikum: Singer/Songwriter Kevin Devine hat sich mit der Indierock-Band Manchester Orchestra für das Projekt Bad Books zusammengetan und ein Album aufgenommen, das ein wenig an 90er-Jahre Emo mit Folk-Einschlag erinnert. Leiernde Stimmen, viel Pathos und mit Metaphern nicht geizende Texte. Please listen. (Matthias Holz)

Lobisomem – Concussus

Der Stadtsong. Getragen auf Naturholz-Beats, näher am Jazz als an Elektronika, macht Lobisomem aus Brooklyn auf sich und sein Album „Onze Pedras“ aufmerksam. Markant und unterschwellig berührend. Die Trompete aus dem Stadtfenster, ein bisschen „Berlin Alexanderplatz“, ein bisschen „Smoke“ und ganz viel Broken Social Scene und Populous. Das schönste Grau der Woche. (Sven Riehle)

A Sunny Day In Glasgow – How Does Somebody Say When They Like You?

Träume müssen keine Weichspülware sein: Auf ihrem umsonst erhältlichen neuen Album erweckt die derzeit wohl interessanteste Dreampop-Band in diesem ätherischen Stück Schönheit nicht nur durch verschiedenfarbige Harmonien, sondern auch mit dem Verteilen ihrer Strophen auf unbequeme Dreiergruppen von 4/4-Takten eine innere Spannung, welche sich zum Refrain in symmetrische Viererpakete und Wohlklang auflöst. (Uli Eulenbruch)

Drive-By Truckers – This Fucking Job

Weniger Country, dafür deutlich mehr 90er-Indierock: Das achte Album der Drive-By Truckers kocht die verhältnismäßig enttäuschenden neuen Werke von The Hold Steady oder Blitzen Trapper locker ab. „Birthday Boy“ steht stellvertretend für das gesamte, rundum großartige Album – auf diese Jungs ist einfach Verlass. Wenn jetzt auch endlich noch die Wrens folgen würden…(Pascal Weiß)

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