
Unsere Augen sind quadratisch wie in diesem genialen Tetris-Blocker – so viele Musikclips flimmerten in diesen Monaten über unsere Bildschirme! Und dieses „Grindin'“-Filmchen ist nur eines der Videos, die es knapp nicht in unsere Bestenliste geschafft haben… Die Auswahl war enorm, das Runterkürzen fällt schwer. Aber es muss sein! Gestern gab es die Plätze 12 bis 07, heute resümieren wir die besten Videos des ersten Quartals 2010.
PLATZ 06: MAX & LAURA BRAUN – HAT
Auch in diesem Quartal gibt es wieder bezaubernde Animationsvideos. Michael Fragstein hat vielleicht das schönste geschaffen. Poetische Bilder, aufgeräumtes Setting mit vielen exzellenten Detailideen. Simpel, aber charmant und wirkungsvoll. Ungewöhnliche Bilder und einen eigenen Stil gibt es auch beim neuen Kira Kira-Video – wohingegen die neue Produktion rund um die aktuelle Raveonettes-Single wahnsinnig aufwändig und teuer gerät, aber emotional nicht allzu sehr zu packen vermag.
PLATZ 05: LIARS – SCISSOR
Er ist der Sohn von Aeolos und Enarete: Sisyphos. Seine berühmte Geschichte wurde in diesem Video zu einem packenden Überlebenskampf auf dem Meer transformiert, nicht ohne die Portion kranken Humors, der die Liars auch in ihrem musikalischen Schaffen auszeichnet. Liars-Frontmann Angus Andrew ist zudem ein passabler Schauspieler und ein Charakterkopf schlechthin, so dass dieses Video eine stimmige Angelegenheit ist.
PLATZ 04: THE ALBUM LEAF – THERE IS A WIND
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die bezaubern. Wie eben die Farben oder die sympathische Kameraführung bei diesem wundervollen Clip, der zudem über einen guten Schnitt verfügt. Erinnerungen und Sehnsüchte werden hingegen groß geschrieben, so dass in Kongruenz mit der Regenwetter-Musik diese eher unbeschwerten Geschichten fast nostalgisch wirken und viele melancholische Spuren hinterlassen.
PLATZ 03: MASSIVE ATTACK – SPLITTING THE ATOM
Animationsvideos gibt es viele. Gut gemachte sogar zuhauf, so dass man sich daran ein bisschen sattgesehen hat. Massive Attack gehören nicht in diese Kategorie, ihr Video zu „Splitting The Atom“ ist ein ätzender, zersplitterter, düsterer Zukunftstraum, der visuell ganz neue Akzente zu setzen vermag. Hier stimmt einfach alles: Von der Kamerafahrt bis zur Kongruenz mit dem Song. In zigtausend Einzelteile zerlegt und überlegen programmiert. Nämlich so, dass das Digitale im Vordergrund steht und sich somit selbst zum Thema macht. Empfehlenswert ist übrigens auch die Songanalyse in einer der besten Musikrubriken, die das deutsche Radio zu bieten hat: Professor Fladt bei Radio Eins (hier auch als mp3 – auf der Radiopage leider nur als real audio-Datei).
PLATZ 02: XIU XIU – DEAR GOD, I HATE MYSELF
Authentisch ist alles, was Jamie Steward macht. Bei ihm verkommen Songs nicht zur aufgesetzten Emotionalität, sondern sind erschütternd ehrlich. So macht auch dieses pädagogische Lehrstück in Videoform auch keine Ausnahme: Essstörungen wurden wohl noch nie so dringlich und schockierend in einem Musikvideo dargestellt. Da schwächt die sarkastische Brechung (sic!) mit dem Schokolade futternden Mann die Eindrücke kaum ab. Dieses Video wird man wohl nicht so schnell mehr vergessen.
PLATZ 01: OK GO – THIS TOO SHALL PASS (RGM VERSION)
In den ersten sieben Tagen hatte dieses Video je 1.000.000 Zuschauer – und das nicht ohne Grund. Schließlich werden hier drei Minuten hervorragend durchchoreographierte Automatismen aneinandergereiht. Eine Mischung, die selbst den Domino Day alt ausschauen lässt, denn hier wurde in einer Lagerhalle groß aufgefahren, um diese Kettenreaktion auch visuell zum Spektakel zu machen. Lustig, spannend und wahnsinnig unterhaltsam. Unser Lieblingsvideo des Quartals!
Euer Lieblingsvideo nicht dabei? Dann postet eure Favoriten in den Kommentaren. Das AUFTOUREN-Team ist gespannt!
…der für mich vielleicht tollste Videomoment des Quartals: Die Wellen im frisch aufgebrochenen Eiswasser im sehr stimmungsvollen Clip der Foals. Leider hatten wir dieses Setting bereits in einem Video des letzten Quartals, so dass wir uns gegen “Spanish Sahara” in dieser Liste entschieden haben.
http://vimeo.com/9882354
Tolles Special, da steckt wohl eine Menge Arbeit drin. Auch wenn ich mir das Video von Xiu Xiu definitiv kein zweites Mal ansehen werde, hat es sich ziemlich eingebrannt und hätte passender kaum ausfallen können.