Ben Folds mischt mit beim Chatroulette
Man darf mich korrigieren, aber es gibt wohl kaum Musiker, die einen derart sympathischen Charme und eine Herzlichkeit ausstrahlen wie der amerikanische Songwriter Ben Folds. Und das zeigt sich auch in seinem Schaffen, das nicht nur von seinem Klavier bestimmt wird, sondern auch von einer hohen Emotionalität und seinem überbordenden Witz lebt.
Zwar liegen seine kreativsten Zeiten bereits hinter ihm (die Alben zwischen „Ben Folds Five“ und „Rockin‘ The Suburbs“ seien euch ausnahmslos an dieser Stelle empfohlen), aber live ist er weiterhin eine Macht an den Tasten. Erst da spielt er seine Entertainer-Fähigkeiten vollends aus. Egal, ob er Popklassiker covert (wie das ganz großartige „Such Great Heights“) oder wie jeden Tag einen Song übers aktuelle Weltgeschehen performt.
Jetzt hat er Chatroulette für sich entdeckt. Genau, das Programm, bei dem man inzwischen vor erigierten Geschlechtsteilen und entblößten Brüsten die Welt zu einer Freakshow verkommen wähnt. Als „Merton“ eingeloggt, stellt er sein Improvisationstalent unter Beweis und fängt die Situation des oftmals überforderten und irritierten Gegenübers auf eine nette Art an. Und weil das bereits am Heimklavier so fantastisch geklappt hat, holt er inzwischen diese Aktion auch auf die Bühne und eröffnet so eine ganz neue Dimension in der musikalischen Interaktion. Per Beamer wird das Programm für das komplette Publikum sichtbar an die Wand projiziert und dann über den Chat-Partner musiziert. Mit Ben am Klavier und 2.000 Stimmen aus dem Publikum. Eine hervorragende Idee, die sehr lustig sein kann, wie folgende Videos beweisen.
Super Typ, wirklich.
Ich bin mir nicht sicher, ob da nicht auch Schnitte drin sind. Nicht dass ich es genau wüsste, aber die Quote an bekleideten Chatpartnern in Reihe scheint mir sehr unüblich.
Steht auch da, die Penise wurden rausgeschnitten.