Wiederentdeckt: Galaxie 500

Dreampop, da war doch was. Ob Beach House, Memoryhouse oder White Hinterland, die Fälle in denen man auf diesen Seiten über eben diesen Begriff stolpern konnte, begannen sich ja in letzter Zeit zu häufen und bevor die ersten Leser sich jetzt schon wieder genervt abwenden, wollen wir die Gelegenheit nutzen und schnell noch einmal darauf hinweisen, dass passend zum derzeitigen Minitrend auch die zwar oft als Referenz herangezogenen, aber dennoch etwas in Vergessenheit geratenen Genreüberväter von Galaxie 500 in diesen Tagen zu längst verdienten Ehren kommen.
Die freundlichen Menschen von Domino, die sich in den letzten Jahren schon um so viele andere höchst erfreuliche Reissues alter Indie-Ikonen verdient gemacht haben, haben sich nämlich entschlossen, alle drei Alben, die die Band um Dean Wareham in den Jahren zwischen 1988 und 1990 hinterließ, in durch allerhand Session- und Livematerial aufgepeppten Sondereditionen wiederzuveröffentlichen.
Beim Hören dieser Werke fällt auf, dass die Band, in dem sie die hellen und sonnendurchfluteten Momente der späten 60er (Byrds) mit den düsteren (Velvet Underground) zusammen in valiumgeschwängerter Langsamkeit einfror, einen Sound erschuf, dem eine Gruppe wie Beach House, bei aller gerechtfertigten Begeisterung, auch heute, gut 20 Jahre später, kaum noch etwas hinzuzufügen hat. Ob nun „Flowers“, der grandiose Opener des Debütalbums „Today“, das in psychedelischem Gegniedel mündende „When Will You Come Home“ von „On Fire“ oder das herrliche, fast schon gequält dahingejaulte „Spook“ des dritten Albums „This Is Our Music“, nahezu jeder dieser Songs strahlt einen spröden, staubigen und mit allerhand Kratzern versehenen Glanz aus, der wohl einzig und allein mit dem eigentlich so blöden Wort „zeitlos“ perfekt zu umschreiben ist und nebenbei bemerkt wieder einmal beweist, dass die besten Sänger manchmal eben jene sind, die eigentlich gar nicht singen können. Kleiner Tipp: Wirkt auf Vinyl bestimmt noch einmal doppelt so gut.
Alle drei Alben werden an diesem Freitag, den 19.03. via Domino wiederveröffentlicht.
(Photocredits: Anatoly Zenkov)
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