Unter dem blauen Himmel: Sun Araw

Im Sommer gibt es Momente, in denen scheint sich die Hitze auf alles gelegt zu haben. Sie läuft an Häuserwänden herunter, versetzt die Luft in ein Flimmern und breitet sich aus auf sämtliche Gedanken. Genau diese Momente vergraben Sun Araw mit rostigem Werkzeug in den Dünen ihres dröhnenden und psychedelischen Noise.

Der Blick durch die Sonnenbrille geht in das seltsame Blau des Himmels, hinter dem sich Galaxien aus Staub, Wärme und Geröll verbergen, die das eigene Auge nie erblicken kann.  Die Lichtstreuung der Sonnenstrahlen hüllt den Horizont in diese Farbe und so glotzen wir auf die Pappwand, die vor der Unendlichkeit hoch gezogen wurde.  Es mag pathetisch klingen, aber genau das gleiche Spiel spielen Sun Araw, wenn sie den weiten Raum versuchen abzustecken.  Die Leere muss verhüllt werden. Silence is a bore.

Wie ein tropischer Fiebertraum malmt sich „Horse Steppin'“ über den Strand und breitet sich zu einem warmen Klangbrett aus. Melodien werden angerissen und wieder im Sand verbuddelt. Orgeln jaulen auf und die schleppende Percussion taucht vereinzelt auf und wieder unter.  Die Gitarren brennen auf der Haut. Fratzenartig grinsen die Strukturen unter den Tonnen aus Schwere und Last. Leichtfüßiger kann Drone vermutlich trotzdem nicht klingen. Wer sich davon gerne auf Tape-Länge überzeugen lassen möchte kann hier „Geneva Hits“ ordern. Dieses beinhaltet Live-Aufnahmen und ist auf fünfzig Stück limitiert.

Link: myspace

Ein Kommentar zu “Unter dem blauen Himmel: Sun Araw”

  1. […] reihte sich am Dienstag Sun Araw zum wiederholten Male in diese lange Liste ambitionierter Künstler ein. Die beiden Wahl-Berliner […]

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