Der Mythos der Geschichte: Brother Ali

Wenn es nach manchen Kollegen geht, dann scheint Hip Hop halbtot zu sein. Keine Impulse, keine Ideen. Das ist natürlich hart ausgedrückt denn dieses Jahr gab es neben Mos Def , P.O.S., Speech Debelle, Doom und Raekwon noch ein paar Alben aus dem Genre, die Gehör finden sollten und zeigen, dass Hip Hop noch nicht am Ende ist. „Us“ von Brother Ali etwa.

Denn Songs wie „Fresh Air“ oder „Slippin Away“ gehen ins Ohr und bleiben dort hängen. Brother Ali verhandelt dabei nicht die Sonnenseite des Lebens. Die Beats drücken den Flow nach vorne, auf dem sich Alis Vergangenheit und ebenso das Schicksal anderer versammeln. Eine kalte Verzweiflung macht sich breit abseits von irgendwelcher Ghetto-Romantik. Sowieso dürfen sich auch Einflüsse aus dem Blues und dem Gospel in den Türrahmen stellen, die das Geschehen nicht ins Experimentelle drücken, aber auf neue Facetten abklopfen.

Am Ende reduziert sich sowieso alles auf die Lyrics, die ihrer Linie folgen. Der Bruch wird nicht gesucht, denn er ist einfach nicht vorhanden.  „That life doesn’t always turn out how it’s planned to be/I didn’t deserve what was handed me/Only one who can grant happiness is me/What it takes for her to face the day/I can only hope to be half that brave.“ In der Einfachheit der Texte liegt hinter der Wand eine Dunkelheit, die der Hörer selber ergründen muss.  Allerdings vermeidet es Brother Ali Ratschläge zu geben oder die Moralkeule zu schwingen. Die Geschichte ist am Ende das, was Du daraus machst.

„Us“ erschien am 25.09.2009 bei Rhymesayers.

Links: Myspace, Homepage, Rhymesayers

3 Kommentare zu “Der Mythos der Geschichte: Brother Ali”

  1. Meik sagt:

    der sieht ja ein bisschen wie ein dänischer schlachter aus. irgendwie hat der bei aller groben masse aber was sanftes. zumindest auf diesem bild. album mag ich auch. der vorgänger war ein kleines bisschen besser. schade, dass den keiner hier wahrnimmt.

  2. Pascal Weiß sagt:

    Wir nehmen ihn doch wahr;)

  3. Rinko sagt:

    hm, diese funky bassline den flow finde ich sehr angenehm :) aber igendwie tönt das dann doch alles ein wenig gleich ? naja egal, der bruder ist ein von den guten.

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