MúmSing Along To Songs You Don’t Know
Eine Band, die aus dem Kokon der Elektronika schlüpfte, um mit allerlei unrätigem Instrumentarium ihre Version der verhuschten Koboldmusik zu zelebrieren – die Metamorphose ist unlängst geglückt.
Mit dem schüchternen „Sing Along“ und dem flügelschlagenden „Prophecies And Reversed Memories“ (mit Maultrommel!) geht es gleich auf und ab. Die Emotionen schlagen Wellen in dieser grandiosen Eröffnung zwischen grenzenloser Weitläufigkeit und erdig-akustischem Eigensinn. Es ist die Märchenhaftigkeit, die Múm auszeichnet und die wieder einmal für die sympathische Freundlichkeit sorgt, mit der auch das letzte Album „Go Go Smear The Posion Ivy“ ausgestattet war, das diesem Werk in allen Belangen sehr nahe steht. Mit hohem Assoziationspotenzial appelliert „Sing Along To Songs You Don’t Know“ an unsere Vorstellungskraft. Geister, Kinder, Geothermal-Quellen, Schotterwüsten, Zeitläufe sind nur vage Ansatzpunkte einer speziellen Welt, in der vieles möglich ist. Und dennoch scheint ein wenig die Luft raus zu sein – Wiederholungen häufen sich, viel stumpfer Leerlauf generiert Langeweile und das bloße Übertünchen von Ratlosigkeit mit kleinkindlichen Schichtungen (willkommen Billigcasio-Beat!) hat man inzwischen zu häufig gehört, um darin noch Neuerungen entdecken zu können.
Label: Morr
Referenzen: Cocorosie, Kira Kira, Efterklang, Four Tet, Bat For Lashes
Links: MySpace, Island-Special, Morr
VÖ: 21.08.2009