News: Im Dreck wühlen mit Pissed Jeans

Mal wieder Lust sich richtig zusammenscheißen zu lassen von einer asozialen Frontsau mit Stiernacken und Bierdosenabdruck auf der Stirn? Nun ganz so schlimm aussehen, wie es ihr Name vermuten lässt, tun die Pissed Jeans Gott sei Dank nicht. Ihre Musik klingt dann allerdings schon nach einer ausgemachten Sauerei, ranzigem Schweiß und blutigen Schürfwunden und wirkt damit zwischen all den bärtigen Hippies und akurat gescheitelten Indiepoppern im Aufgebot des altehrwürdigen Sub Pop-Labels wie ein letztes Relikt alter Tage.
Es ist nämlich guter alter räudiger Noiserock, der hier an Ahnen wie Flipper, Jesus Lizard und Tad gemahnend mit seinen dreckigen, vom Hardcore infizierten Fingern in allen erdenklichen Wunden bohrt. Dass dabei fiese kleine Hymnen entstehen können bewiesen die Jeans schon mit „I’ve Still Got You (Ice Cream)“ von ihrem 2007er Werk „Hope For Men“, das sich selbst vor solchen Sub Pop-Klassikern wie Mudhoneys „Touch Me, I’m Sick“ nicht zu verstecken brauchte. Auf dem heute erscheinenden „King Of Jeans“ wird das Energielevel jetzt nochmal um ein ganzes Stück angehoben und zwischen Doomriffs und in Hooliganmanier geprügeltem Schlagzeug allerhand perveser Scheiß über Sado Maso und Haarausfall unter’s Volk gebracht. Sich so schön daneben benehmen, das kann zur Zeit außer den Kollegen von Fucked Up eigentlich kaum ein Zweiter, dabei hatte hier ausnahmsweise nicht einmal Steve Albini seine Finger im Spiel.