Amanda BlankI Love You
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Referenzen:
Santigold, M.I.A., Spank Rock, Major Lazer, Lady Sovereign, Nina Sky, Lady Gaga
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Autor: |
Björn Bischoff |
Bist Du bereit noch einmal alle Vorurteile zu überdenken? Daran zu glauben, dass hinter dem Wort Pop doch etwas mehr steckt als die Quersumme von Klingeltönen und der nächsten durchs Dorf getriebenen Sau der hiesigen Casting- und Majorlabelwelt?
Amanda Blank veröffentlicht ihr Debüt „I Love You“, das nur so durchgeschwitzt ist von der Nacht, von dem Tanz, von der Liebe und dem Sex. Was sich hier erst so durch seine Oberflächlichkeit anschleicht, offenbart zwar nicht als Stein der Weisen, aber doch als weitaus hintergründiger als das, was sich sonst so im Pop zur Zeit herumtreibt. Unter jeder noch so scheinbar flachen Nummer funkelt ein doppelter Boden, scheint ein Grinsen durch zu schimmern. Gerade die Produktionsarbeit von Diplo, Switch, XXXchange und David Sitek wringt aus den Songs wirklich den letzten Tropfen Schweiß heraus. Und immer wieder tauchen da Gastauftritte auf, die bei dem Namen Diplo eigentlich schon zu erwarten sind. M.I.A. ruft sich aus dem Hintergrund mal wieder ins Gedächtnis, Spank Rock sind dabei und Santigold wird gleich als Sample in „A Love Song“ verwurstet.
Das treibende „Shame On Me“ spielt sich technoid zu den Highlights der Platte und würde wohl wunderbar in jeder Großraumdisse funktionieren mit seinem breitbeinigen Refrain. „Make Up“ klammert sich an den Unterschenkel wie ein rolliger Rauhaardackel und reibt sich daran so lange es geht, nur um den Spaß gleich wieder zu beschwören: „Smoke A Cigarette, I’m Not Ready Yet.“
Schon der Albumtitel mit diesen drei so elendig ausgelutschten und mittlerweile vollkommen mit Kitsch überladenen Wörter spült die Bedeutung dieser einmal wieder etwas sauberer, auch wenn die Ruinen von zahllosen Sandra Bullock Filmen und Mariah Carey Songs so einfach nicht abgerissen werden können.
Alles ist hier tanzbar, selbst das Laden einer Pistole wird rhythmisch eingebunden. Radikaler wurde so was nur bei „Paper Planes“ gefunden, konsequenter ist die Einbindung in den Tanzkosmos aber bei „Something Bigger, Something Better“. Wer sich auf diese Oberflächlichkeiten einlässt, kann mit „I Love You“ viel Spaß haben.
Label: Downtown/Universal
Spielzeit: 33:37
Referenzen: Santigold, M.I.A., Spank Rock, Major Lazer, Lady Sovereign, Nina Sky, Lady Gaga
VÖ: 04.08.09