
Wie so oft lohnt sich auch heute ein Besuch bei dem sehr geschätzten Kollegen Uli von „Auf ein neues…“! Zielsicher hat er in den unendlichen Weiten von Youtube wieder einmal an der richtigen Stelle geklickt und uns etwas Feines rausgepickt. Für alle, die wissen wollen, zu was für einer fantastischen Liveband Sunset Rubdown in diesen Tagen herangewachsen sind, mögen doch einfach fix hier klicken und sich an energiegeladenem Bild und Ton erfreuen! (07.08.09)
Es hatte durchaus was Familiäres: Kaum zwei Schritte nach dem Betreten des „Clubs“ wird einem nett lächelnd entgegengetreten, ja, die Veranstalter erkundigen sich sogar ernsthaft interessiert nach der Anreise; die offene und herzliche Art der Mitarbeiter des Franzis erzeugt sofort ein Gefühl vertrauter Umgebung. Es ist Dienstag, die zweite Monatshälfte im April hat vor wenigen Tagen begonnen, Wetzlar steht auf dem Programm. Ein idyllisches Plätzchen, ziemlich verträumt und an diesem Tag selbst in den späteren Abendstunden von vorsommerlichen Temperaturen heimgesucht. Pünktlich am Ziel eingetroffen, bleibt – lediglich mit fluffigem T-Shirt vor dem Eingang sitzend – noch die Zeit, sich in aller Gemütsruhe auf die bevorstehenden Stunden einzustellen. Sanftes, gleichmäßiges Vogelgezwitscher als Intro für Sunset Rubdown und deren nervenaufreibendes Gefühlschaos. Wie passend.
Ohne großes „Tamtam“ betritt die Band beinahe zurückhaltend leise die Bühne. Erst als die Stimme von Chad vanGaalen abrupt verstummt und der CD-Player pausiert, realisieren die Zuschauer die Situation und postieren sich frohen Mutes vor den Musikern. Es kann losgehen. Direkt zu Beginn erklingt der erfreulich gut geglückte Vorab-Song „Idiot Heart“ vom kommenden Longplayer „Dragonslayer“, gefolgt von dem ebenfalls neuen Stück „Black Swan“. In aller Ruhe hält Spencer Krug dann sein Glas in die Runde, stößt mit dem Publikum an; das lockert auf, erzeugt das wohl bekannte „Wir-Gefühl“. Fast schon entschuldigend richtet er sich kurze Zeit später an die Besucher: „We´ve got a new record, coming out in June. We´re playing a lot of songs from it already. But we´re gonna play some old songs as well. […] And we hope, it´s ok for you.“ Gesagt, getan: Nachdem mit „Snake´s Got A Leg Pt. III“ Fans erster Stunden beglückt werden, folgt mit „Silver Moons (Trumpet Trumpet Toot Toot)“ direkt der nächste große Unbekannte. Kein Grund zur Sorge – die Zuschauer zeigen sich mehr als einverstanden. Der „Fünfer“ dankt es ihnen und agiert durchweg höchstkonzentriert, hin und wieder glaubt man gar ein kurzes, zufriedenes Lächeln über Krugs Gesicht huschen zu sehen.
Wenige Momente später wird der Blick aber wieder ernst. Während hinter ihm an den Drums noch einige Feinjustierungen vorgenommen werden, schaut er kurz, aber durchaus bestimmend zurück: „You´re ok? Ready?“ Es soll eben alles nach Plan laufen und Störgeräusche oder etwaige Fehlerquellen im Keim erstickt werden. Grund zur Sorge gibt es aber eh zu keiner Zeit. Die Mischpult-Regler schieben die Vocals im Verlauf des Konzerts noch ein wenig in den Vordergrund, auch ansonsten kommt der Sound sehr präzise daher. Camilla Wynne am Keyboard unterstützt Spencer routiniert mit ihren Vocals, der anfangs noch für die Drums zuständige Jordan Robson-Cramer übernimmt hin und wieder das Kommando an der Lead-Gitarre, Michael Doerksen spielt gekonnt den Bass und auch Mark Nicoldas, das neu hinzu gekommene fünfte Mitglied, fügt sich prächtig ein und ergänzt das Quartett um zusätzliche Percussions, die für noch mehr Wucht sorgen – alles also bestens austariert, die Band verkörpert eine eingespielte Einheit par excellence.
Im zweiten Teil des insgesamt gut 90 Minuten andauernden Sets rücken dann auch die von den Zuschauern herbeigesehnten Stücke aus dem 2007 erschienenen, famosen Halunken „Random Spirit Lover“ in den Mittelpunkt – das unnachahmliche „The Mending Of The Gown“, das prächtige „Winged/Wicked Things“, alles inzwischen bandinterne Klassiker. Und auch wenn der Perfektionist Krug natürlich, wie er nicht nur im Anschluss an das Konzert verrät, mit den Aufnahmen und der Produktion des letzten Werks nicht ganz zufrieden zu sein scheint, muss auch er schlussendlich eingestehen, dass es nicht vielen Musikern vergönnt ist, beim zweiten Zugabe-Erscheinen mit „The Taming Of The Hands That Came Back To Life“ noch solch ein Ass von selbigem Album aus dem Ärmel schütteln zu können. Leicht verdattert und restlos begeistert geht´s erst einmal zum Plaudern an die Theke, das Gesehene will schließlich gebührend verarbeitet werden. Irgendwann stößt Spencer sicher dazu. (11.05.2009)
Ganz lieben Dank an dieser Stelle an Michaela Ripl für das Bereitstellen der Fotos!!
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[…] [2009; JagJaguwar | Cargo] Rezension, Homepage, Konzertbericht […]
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