Zwischenstopp: Der Einfluss des Blickwinkels

Es herrscht wohl allgemein Einigkeit unter Musikfreunden, dass der „Moment“ einen immensen Einfluss bei der persönlichen Wertschätzung eines Songs hat. Und zweifelsohne dürfte ebenso unstrittig sein, dass komplett voneinander abweichende Ergebnisse erzielt werden können, je nachdem, aus welcher Richtung man sich nähert.
Beim ersten Hören von „The Hope That House Built“ vor gut zehn Monaten machte sich mindestens leichte Enttäuschung breit, ein bisschen mehr Wahnsinn hätte von einer Band wie Future Of The Left schon erwartet werden können, so die damalige Einschätzung. Nun, selten war die Aussage „Dieser Song entfaltet erst im Albumkontext seine wahre Pracht!“ zutreffender. Perfekt positioniert zwischen der famosen Raserei in „Chin Music“ („I know it only happened cause I couldn´t stop drinking / It only happened cause I couldn´t drink more“!!) und dem wütenden „Throwing Bricks At Trains“ fungiert „The Hope That House Built“ als vermeintlicher Tempodrossler, der sich listig hinter vordergründiger Heiterkeit versteckt, seine Brachialität paradoxerweise eben gerade durch das Zurückfahren der Gitarren- und Basswände entwickelt und seine Hörner letzten Endes an dem vor- und nachfolgenden Stück abstößt, somit schlussendlich perfekt mit jenen harmoniert.
Ein anderer, womöglich noch interessanterer Ansatz, sich dem Stück zu nähern, findet seinen Ursprung im inzwischen allseits bekannten, bitterbösen Sarkasmus von Sänger Andrew Falkous. Ungeachtet der Tatsache, dass es die Lyrics jedes einzelnen Songs auf dem mindestens doppeldeutigen „Travels With Myself And Another“ verdient hätten, an dieser Stelle vollständig abgetippt zu werden, ist es wieder „The Hope That House Built“, das den Vorzug bekommt, wenn auch dieses Mal eher durch Zufall. So kam es kürzlich zur Konstellation, dass man sich aus aktuellem Anlass mal wieder an unten verlinktem, herrlich einleuchtenden Video-Dreiteiler erfreute (der all die täglichen Äußerungen besonders „wichtiger“ Leute zur Prime Time im TV so dermaßen obsolet erscheinen lässt) und dabei gedankenverloren auf den hiesigen Songtext starte. Plötzlich war alles klar. Eine simple cross-mediale Verknüpfung mit großem Wirkungsgrad und gehörigem Spaßfaktor; das Video und der Song – wie füreinander geschaffen!
Mal ganz ehrlich, nicht erst zum Ende hin im immer wiederkehrenden „In the end everyboy wins“ macht sich doch das fetteste Grinsen breit! Und spätestens, wenn diese Zeile immer wieder lauthals in die weite Welt gebrüllt wird, oder zumindest durch die Gassen Wuppertal-Vohwinkels, vorbei an den wahlweise leblosen oder zutiefst frustrierten Gesichtern, dann fühlen sich alle verstanden, dann sind wir alle eins: In the end everybody wins! In the end everybody wins…Was für ein Song!
Lyrics zu „The Hope That House Built“:
In the end everybody wins as long as we remember
There’s a reason for incredible wealth (incredible wealth)
Incredible luck (incredible luck)
Don’t despair life is just a dream and nobody can judge us
If we choose to face ingradually (ingradually)
Makes everything right (means nothing can beat us)
Come join, come join our hopeless cause
Come join, come join our lost cause
Come join, come join our hopeless cause
Come join, come join our lost cause
Turn around face our deepest fears
Re-imagine God as just a mental illness looming owards (or veering towards)
The end of our days (the end of our days)
Think again how could we go wrong
With supernatural creatures who control our fate
Could anyone tell? (could anyone tell?)
Would anyone care ? (would anyone care?)
Come join, come join our hopeless cause
Come join, come join our lost cause
Come join, come join our hopeless cause
Come join, come join our lost cause
The feelings stops the fools behind and back in the ground
We look at our hands and wonder aloud could anyone choose to die
(In the end everybody wins, in the end everybody wins)
The feelings stops the fools behind and back in the ground
We look at our hands and wonder aloud could anyone choose to die
(In the end everybody wins, in the end everybody wins)
The feelings stops the fools behind and back in the ground
We look at our hands and wonder aloud could anyone choose to die
(In the end everybody wins, in the end everybody wins)
The feelings stops the fools behind and back in the ground
We look at our hands and wonder aloud could anyone choose to die
(In the end everybody wins, in the end everybody wins)
The feelings stops the fools behind and back in the ground
We look at our hands and wonder aloud could anyone choose to die
(In the end everybody wins, in the end everybody wins)
The feelings stops the fools behind and back in the ground
We look at our hands and wonder aloud could anyone choose to die
Ein wunderbarer Song von einem großartigen Album, das aber wirklich am Besten im kompletten Durchhören funktioniert! I like that!
[…] derart mühelos und unbefangen das schon seit knapp zwei Jahren bekannte „Younger Us“ oder den sicherlich wieder an Andy Falkous angelehnten Sommerhit „The House That Heaven Built“ aus dem siffigen Ärmel schüttelt, darf sich auch ungestraft […]