<b>News:</b> Oneida wagen sich ganz weit hinaus

21001.oneidaGrenzgänger waren sie ja schon immer. Seit mittlerweile zwölf Jahren und zehn Alben zerlegen die New Yorker von Oneida nun sämtliche Hörgewohnheiten zwischen gelebtem Experiment und saftigem Garagenrock, Ausflüge in Kraut, Prog und Psychedelic natürlich inbegriffen. Ein meistens gelungener Drahtseilakt, der nun einen neuen Höhepunkt zu erreichen scheint.

Der dieser Tage erscheinende zweite Teil ihrer Trilogie „Thank Your Parents“, die sie im vergangenen Jahr mit „Preteen Waponry“ starteten, stellt nämlich nichts geringeres als ein ebenfalls dreigeteiltes Monster von einem Konzeptalbum dar, wie man es wohl seit den 70er Jahren und eigentlich auch dort nicht zu hören bekam. Neben stoischem bis wildem Gekraute und an Damo Suzuki gemahnender Stimmakrobatik beinhaltet dieser Husarenritt namens „Rated O“ nämlich auch noch in geheimer Mission aus jamaikanischen Labors entwendete Echokammerexperimente und Voodoo-Beschwörungsformeln, die der gesamten Versuchsanordnung eine zumindest teilweise modernistische Komponente verleihen. Sich an einem Stück durch die Gesamtheit dieser Exorzismen, Unwetterfronten, Avant-Rock-Eskapaden, und Amazonas-Expeditionen ohne Garantie auf Rückkehr zu Kämpfen erfordert mit Sicherheit eine Menge Mut und Geduld. Mit den richtigen Drogen und einer gewissen Vorliebe für bunte Farben oder Schamanismus im Allgemeinen (Oneida verdanken ihren Namen übrigens einer der sechs Nationen der Irokesen) könnte dies aber reichhaltig belohnt werden.

„Rated O“ ist soeben via JagJaguwar (Cargo) erschienen, mit „What’s Up Jackal“ kann man sich einen ersten Höreindruck bei MySpace verschaffen, Disc 1 des Albums  gibt es zur Zeit auch hier im Stream zu hören.

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