highlifeDas Vorhaben nimmt langsam Gestalt an. Endlich, möchte man sagen, ja, gar laut schreien! Saß der aus London stammende Sleepy Doug Shaw unter seinem neuem Pseudonym Highlife im Januar in Berlin als „Anheizer“ für Animal Collective noch einsam und allein vor einem zur Hälfte ungewohnt intolleranten Publikum auf der Bühne, scheint der White Magic Gitarrist langsam die Truppe für sein großes Vorhaben beisammen zu haben.

Zumindest ließ er sich auf seinem neuesten Stück „Burying Stones“  immerhin von Jesse Lee und Tim Koh unter die Arme greifen. Zwar werden deren Namen selbst in den Kreisen durchaus Musikinteressierter nur vereinzelten Freaks geläufig sein, die Schauplätze ihres Wirkens hingegen haben in den letzten Jahren deutliche Rauchzeichen abgegeben. Denn über Gang Gang Dance und Ariel Pink´s Haunted Graffiti bedarf es nun wirklich keiner lobpreisenden Worte mehr. Allerdings wäre mit diesem Duo erst der eine Randbereich des Projektes Highlife abgedeckt. Die übergeordnete Grundidee ist vielmehr die gemeinsame Faszination für die afrikanische Kultur, die sich – nicht nur in der Hommage an den Gitarristen F Kenya zu beobachten – durch die gesamten bisher zu hörenden Songs zieht. Und Geschmack hat der sympathische Herr eh allemal, das beweist allein ein Blick auf seine MySpace-Präsenz und der Verweis auf das alles überragende Video von der Group Inerane (Unbedingt ansehen!!). Ja, genau an dieser Stelle schließt sich wohl der Kreis, spätestens jetzt sollte die Verbindung zum Tierkollektiv klar sein.

Insgesamt gibt es – zählt man das kurze Instrumental-Zwischenstück „War Fair“ hinzu – vier komplette Songs via MySpace zu hören, die derart begeistern, dass ein bis dato leider noch nicht angekündigtes erstes Album an die vordersten Plätze der Wishlist geklettert ist. Das formvollendete „F Kenya RIP“, im Januar bereits auf dem Tape auf Touren unterwegs gewesen, ist darüber hinaus seit einigen Tagen an dieser Stelle als kostenloser Download zu beziehen und kombiniert auf clevere Art und Weise eine sonnige Akustische, luftige Elektrische und sandige Percussions, die gegen  Ende alle Stammesbewohner wild um das Lagerfeuer kreisen lassen. Zu dem gesellt sich das für Douglas Shaw charakteristische, einnehmende „Auch-gern-mal-knapp-neben-den-Ton“, das schon ein gewisser Jeff Mangum so einmalig zu nutzen wusste.

Zur Zeit sind Highlife übrigens u.a mit A Hawk And A Hacksaw auf Tour, nachdem vor kurzem auch schon für Bonnie Prince Billy eröffnet werden durfte. Wann und in welcher Formation sie sich das nächste Mal auf deutsches Terrain trauen, bleibt abzuwarten. Die Frage nach dem Label ist bislang ebenfalls ungeklärt, auch wenn es kaum verwundern dürfte, wenn das Debüt beizeiten als neuer Paw Tracks-Release angekündigt würde. Wir werden jedenfalls alles dafür tun, weitere Informationen zu erhalten und endlich Licht in das Dunkel zu bringen. Also, nennt uns einen Grund, den Herrn nicht zum Interview zu bitten…

Links: MySpace

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