Short Review: Asobi Seksu – Hush (2009)
Musik für den ganz persönlichen imaginären „Disney“-Soundtrack, der wohl leider nie Realität werden wird. Die New Yorker von Asobi Seksu bleiben ihrem bewährten Rezept auch beim dritten Album treu. Mächtig shoegazende Gitarrenwände treffen auf die J-Pop-Stimme von Sängerin Yuki Chikudate und vereinen sich zu einem Album wie dem Süßwarenladen deiner Träume. Zwar erreichen sie auf „Hush“ nicht ganz die songwriterische Klasse des Vorgängeralbums „Citrus“, was auch daran liegen mag, dass die Noise-Gitarren hier nochmal einen ordentlichen Schritt weiter in den Hintergrund treten, doch anhand eines so eindeutigen Hits wie „Me & Mary“ sei ihnen verziehen, dass ihr Zuckerwattepop hier manchmal ein etwas klebriges Gefühl zwischen den Zähnen zurücklässt. Denn ehrlich gesagt, manchmal verlangt es uns doch allen nach der echten, der vollen Dosis Kitsch mitsamt dem ganzen merkwürdigen Nachgeschmack. Und außerdem ist es wohl noch keiner Band bisher gelungen, der von Faye Wong gesungenen Version des Cranberries-Stückes „Dreams“ am Ende von „Chunking Express“, dem wohl romantischsten Film der 90er Jahre, ob gewollt oder ungewollt, ein derartiges Denkmal zu setzen. Ein Album für spezielle Momente.
6.7 / 10
Label: Polyvinyl / One Little Indian (Rough Trade)
Referenzen: Blonde Redhead, Cocteau Twins, Slowdive, My Bloody Valentine, Faye Wong
VÖ: 17.02.2009 (US) / 06.03.2009 (EU)