Short Review: Triska – Spring Forward, Fall Back (2009)
Ein überaus leiser und dezenter Beginn, irgendjemand zupft vor sich hin, will sich unter gar keinen Umständen aufdrängen. Selbst die Stimme wartet lieber erstmal bis zum zweiten Song. Vielleicht aus Angst oder Respekt, Dir zu schnell zu nahe zu kommen. Triska aus München haben eine ziemlich intelligente Platte geschaffen, die – auch wenn das jetzt angesichts der Tatsache, dass ihr neues Album via redwinetunes erscheint, plakativ klingen mag – eben genauso klingt, wie sie klingen muss, um den romantischen Abend zu retten, wenn man mal wieder vergeblich versucht, mit einem halben Kilo Salz die Rotweinflecken aus dem Teppich zu reiben. „Spring Forward, Fall Back“ ist ein äußerst dichtes Werk geworden, dessen roter Faden stets zu erkennen ist und das insbesondere durch Geralds Hubers Gitarre und Heidi Triskas Gesang zusammengehalten wird. Viel mehr braucht es da eigentlich auch schon gar nicht mehr. Selbst die drei Cover-Songs „I Giardini Pensili…“ (Paolo Conte), „In The End“ (Rush) oder „Stallion Pt. 3“ (Ween) können dem ruhigen und steten Fluss der insgesamt dreizehn Stücke nichts anhaben. Ziemlich gewievt vor allem, wie sich die Melodien von Mal zu Mal stärker in den Ohren und Gehirnströmen festsetzen, ohne dass es je bemerkt würde. Feiner, routinierter, niemals anbiedernder Folk eben, vor Wärme nur so strotzend. Sicherlich nichts Bahnbrechendes, weshalb einige jetzt mit dem Begriff Fahrstuhlmusik um die Ecke kommen werden. Für nicht wenige aber kann dieses Werk ein treuer Begleiter für ruhige, entspannte und verträumte Stunden sein, der erst in Verbindung mit Wein, dem Knistern der Schallplatte und womöglich noch den leisen Geräuschen des Kaminholzes all seine Stärken ausspielen kann.
7.0 / 10
Label: redwinetunes/ PIAS/ Rough Trade
Links: MySpace , redwinetunes
VÖ: 16.01. 2009