Wer es dieses Jahr nicht geschafft hat, eine der intensiven Live-Shows der Dodos mitzuerleben, dem bietet sich jetzt kurz vor Weihnachten die einmalige Gelegenheit, diesen Fauxpas zumindest ansatzweise wieder auszubügeln. Alles, was Ihr tun müsst, ist diesem Link folgen und Euch eines großartigen, kompletten Konzertes vom 29. September dieses Jahres erfreuen. Ihr werdet es nicht bereuen, versprochen!

Dieses Mal sind mehr Leute gekommen als im Sommer, als parallel die Niederlande und Italien um die dringend benötigten Punkte in der Gruppenphase der Fußball-EM kämpften. Aber auch davon abgesehen haben sich die Dodos langsam aber sicher eine erste treue Fangemeinde erarbeitet, ihre hervorragende LP „Visiter“ und die zahlreichen, äußerst energiegeladenen Shows haben sich anscheinend rumgesprochen. Weil an diesem Abend schon für elf Uhr die nächste Party in der Werkstatt geplant war, sollte die Show früh beginnen, somit war vorgesehen, die Tore schon um halb sieben zu öffnen. Es ist zumindest fraglich, ob die Dodos und auch deren Vorband Jennifer Gentle um den Zeitdruck wussten, trafen doch beide Bands erst recht knapp vor dem geplanten Einlass ein, so dass sich alles ein wenig nach hinten verschob.

Wer sich geschickt anstellte, durfte sich trotzdem auch vorher schon ein wenig in dem Vorraum aufwärmen, draußen drohte man schließlich der Kälte zu erliegen. Nachdem die Besucher sich dann so ab sieben, halb acht einfanden, blieb noch kurz Zeit für ein vitaminhaltiges Kaltgetränk, bevor dann Jennifer Gentle die Bühne betreten sollten. Die aus Italien kommende Band ist irgendwo zwischen Of Montreal oder den früheren Dodos anzusiedeln, kann allerdings nicht mit dem Variantenreichtum eben jener genannten Bands mithalten. Nichtsdestotrotz erwies sich das Zweiergespann Jennifer Gentle (wer zumindest eine Frau auf der Bühne erwarten sollte, lag weit daneben!!) als durchaus geeignetes Aufwärmprogramm, einige Besucher waren sogar derart begeistert, dass sie es kaum erwarten konnten, zum Merch-Stand zu eilen und die CD zu kaufen.

Kurze Zeit später kamen dann die Dodos auf die Bühne, Meric wie gewohnt mit der Gitarre in der Hand auf dem Stuhl sitzend, während sich Logan selbstbewusst hinter den Drums platzierte. Und der Mann mit dem Blecheimer durfte natürlich auch nicht fehlen. So stand Joe etwas im Hintergrund und wartete nur darauf, endlich auf die Blechbüchse einschlagen zu dürfen. Diese in den richtigen Momenten eingesetzte „Drum-Unterstützung“, die natürlich nicht mehr den Überraschungs-Effekt haben konnte wie im Frühling, erweist sich trotzdem als nachhaltig gelungenes Konzept, das die gesamte Live-Darbietung bereichert und der eh schon energiegeladenen Show die Krone aufsetzt.

So ließ sich die Band im Verlaufe des Konzerts auch nicht von den zwischenzeitlichen Ton-Problemen ablenken und spielte vor begeisterten Zuschauern die heiß erwarteten „Joe´s Waltz“ (Ja, genau der Joe!) und „The Season“ mit genau derselben Leidenschaft wie das wohl allseits bekannte „Fools“, das schon nach den ersten, den Song andeutenden Drums für reichlich Freude im Publikum sorgte. Insgesamt hat sich die Band im Verlaufe ihres Bestehens stetig weiterentwickelt. Das ist besonders daran zu erkennen, dass sie die einzelnen Songs immer weiter ausbauen und um zahlreiche Facetten bereichern.

Meric brachte die Sache dann in seiner Ansage auf den Punkt: „We´ve got another jam for you!!“ Eine treffendere Bezeichnung als „Jam“ gibt es für diese Art von Musik, gepaart mit dem immensen Ideenreichtum und dieser unbändigen Energie wohl nicht. Und während es als Zuschauer zusehends schwerer fällt, auch nur ansatzweise stillzustehen, hält es am Ende auch Meric nicht mehr aus auf seinem Sitz. Nachdem auch noch „Jodi“ in einen lang anhaltenden Energiebündel verwandelt wurde, begab sich der Mann an der Gitarre dann zumindest beim Schlusstrack selbst für einige Zeit an die Blechbüchse, und verpasste dieser einige kräftige Hiebe. Frenetisch gefeiert durfte die Band dann die Bühne erlassen, wohl wissend, mal wieder alles gegeben zu haben. Wer nach so vielen Shows in diesem Jahr noch diese Kraft verspürt, der ist bestimmt längst dabei, zwischen den einzelnen Gigs das neue Album fertigzustellen. Vielleicht war das ja auch der Grund für die verspätete Anreise…

2 Kommentare zu “Live Review: The Dodos in Köln (Die Werkstatt) – 29.11.2008 – Update!!”

  1. florian sagt:

    ja, jennifer gentle waren schon der …äh..hammer. hätte mir auch eine signierte cd holen sollen. mist… gibts da nun eigentlich ein telefon-interview? :P

  2. Rinko sagt:

    ein bischen mehr zuschauer hätten the dodos dann schon verdient :)

    „einige Besucher waren sogar derart begeistert, dass..“ glaube eher so betrunken *duck und renn* aber zumindest wirkte die band ja sympathisch.

Einen Kommentar hinterlassen

Platten kaufen Links Impressum