Wie gut, dass es nur eine Wirtschaftskrise ist, die auf Island wütet, und keine Kreativkrise. Es ist immer wieder erstaunlich, dass ein abseits gelegenes Eiland mit der Einwohnerzahl Bonns eine derart große Fülle an Bands und Projekten gebiert, die es locker mit Gesamtdeutschland aufnehmen kann.

Mit Seabear haben sie auch eine hoffnungsvolle Band aus der zweiten Reihe am Start, die bereits im letzten Jahr mit „The Ghost That Carried Us Away“ einen bunten Akzent in Sachen Powerpop/Folk setzen konnten. Mit leckeren Violinen-Rhythmen ging es da zur Sache, mit Akustikgitarre wurde sich in die Grube geheimkrämert und überhaupt waren alle Songs einfach nett im besten Sinne.

Bevor es aber mit der Seabear-Saga weitergeht, gibt es einen Solo-Einwurf von Mastermind Sindri. Der nennt sein Nebenprojekt etwas sperrig Sin Fang Bous und wird im Februar auf Morr Music in Berlin seinen Albumeinstand feiern. Was man bei myspace hört, ist süß, bunt und verwuschelt. Ein bisschen wie Panda Bear, Caribou und Animal Collective unter der wärmenden Popdecke. Noch songgerichteter, noch mehr eingängige Melodien – und alles im Alleingang eingesungen, gespielt und geklappert. Die Klänge sind nicht so abseitig, nicht so widerspenstig oder fordernd wie bei den amerikanischen Kollegen, aber das ist kein Manko der Sin Fang Bous-Songs. Wir dürfen uns ganz sicher auf die zwölf Tracks freuen. Und Gott sei Dank ist das alles nicht so formelhaft wie die letzte Bemerkung.

Link: Sin Fang Bous

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