Musik ins AugeDer Musikvideo-Roundup (April II)

Referenzen sind nicht die höchste form der Videokunst. Im Gegenteil scheint die Versuchung groß, nicht mehr als die bloße Vertrautheit mit einer abgebildeten Person oder Situation zum flachen Konzept eines Clips zu machen, weswegen es im Vorfeld der Academy Awards innerhalb weniger Tage gleich zwei mäßig interessante „Guckt mal, Tommy Wiseau!“-Musikvideos gab.
Hochkonjunktur haben diese Woche Filmszenen, ob nachgestellt oder manipuliert, OrelSans stärkster Clip (unter vielen) ist jedoch das verregnete Stromae-Feature von Paul, Luc & Martin. Jason Devillier und Sofia Astrom sind zwar vom kultig verrufenen Konsolenspiel „Night Trap“ beziehungsweise Tim Burtons inspiriert, beeindrucken aber auch ohne jede Vorkenntnis mit neun gleichzeitig filmenden Kameras und Skelett-Animation. Reichlich pink wird es bei Emma Westenberg und schwindelerregend bei Dexter Navy, während 田向潤 eine Tablet-Choreographie im Single Take abhält. Außerdem: Fernando Nogaris freiheitliebendes Trio, Robin Lachenals Ritter*In auf Reisen und „Backdraft“ im Tollywood-Stil von Vania Heymann und Gal Muggia.
Ladytron – The Animals
Regie: Fernando Nogari
Janelle Monáe – PYNK
Regie: Emma Westenberg
OrelSan – La Pluie (feat. Stromae)
Regie: Paul, Luc & Martin
A$AP Rocky – A$AP Forever ft. Moby
Regie: Dexter Navy
Eels – Bone Dry
Regie: Sofia Astrom
Kyary Pamyu Pamyu – Kimino Mikata
Regie: 田向潤
DJ Snake – Magenta Riddim
Regie: Vania Heymann & Gal Muggia
The Bronx – Side Effects
Regie: Jason Devillier
Flavien Berger – Brutalisme
Regie: Robin Lachenal