StarcrawlerStarcrawler

„Starcrawler“ ist wie im Nu vorbei. Kein schlechtes Zeichen für das Debüt einer Rock‘n‘Roll-Band und bei einer Spiellänge unter 30 Minuten entspricht auch der subjektiv empfundene Zeitverlauf dem objektiven. Was am Ende jedoch fehlt, ist das Gefühl, tatsächlich etwas gehört zu haben – war das schon alles? Da blasen ein paar satt verstärkte Akkorde über ein gelegentlich nur angedeutetes Leadriff, irgendwo ist mal ein Schrei, anderswo ein Song namens „Pussy Tower“ und als einziger Refrain bleibt wegen seiner infantilen Plattheit „Cause you’re a petty little bitch […] You’re as dumb as a bum“ in Erinnerung. Eintönigkeit kann man dem Quartett aus Los Angeles nicht vorwerfen, gerade weil es von Song zu Song wechselweise glammige, bluesige, psych- oder sludge- oder hardrockige Wege einschlägt wie beim aufgeregten Durchstöbern der großelterlichen Vinylsammlung. Vokalistin Arrow De Wilde lässt dazu immer wieder ein ausdrucksstarkes Stimmorgan durchblicken, bleibt aber zu distanziert, um Verve in die Spielroutine zu injizieren. Handwerklich kompetent, aber zu steif und schematisch, um so gänzlich zu begeistern zu können, sind fast alle Songs wie die unscheinbare Albumeröffnung, nach der es richtig losgehen sollte. Lässigkeit ist nur eine positive Qualität, wenn sie nicht beim Hören kalt lässt.

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